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Funkwagen SE-412/ABC, Pinzgauer 4X4
Steyr-Puch Pinzgauer 710 M, Lieferwagen 4 x 4; entwickelt von Steyr-Puch, Österreich.
Der „Pinz“, der Steyr-Puch Pinzgauer in den Versionen 4×4 (zweiachsig) und 6×6 (dreiachsig) war ab 1971 das verbreitetste Geländefahrzeug in der Schweizer Armee, er kam verbreitet bei der Infanterie, bei praktisch allen anderen Truppengattungen und auch den Übermittlungstruppen zum Einsatz.
Die meisten Funkwagen waren mit der U.S.Station SE-412 in der einen oder anderen Konfiguration ausgerüstet, in der Regel stehen die Buchstaben A und C für den ersten und zweiten Sendeempfänger SE-412 und B für einen Zusatzempfänger ZE-412.
Technische Daten
- Verwendung: Lieferwagen
- Besatzung: 6 Sitzplätze
- Antrieb: 4-Zylinder Benzinmotor, 2.5 l, 90 PS
- Bewaffnung: ohne
- Funkanlage: SE-412AC
Stromversorgung
- Versorgung der Funkanlage vom 24 V Bordnetz; in Deckung bei abgestelltem Motor mit Aggregat MAG 1200 W
Dimensionen
- Breite 1.82 m, Länge 4.25 m, Höhe 2.48 m; Gewicht 2'500 kg (leer, Kommandofahrzeug mit Karrosserieaufbau aus Stahlblech)
Antenne
- zwei Rutenantennen AT-912 mit automatischem Antennenabstimmgerät MX 2799
Zubehör
Funkwagen
Ab 1971 wurde der Geländewagen Steyr-Puch Pinzgauer 710 M in grösseren Stückzahlen beschafft und war in allen Truppengattungen das verbreitetste Geländefahrzeug.
Nur in die Funk- und Kommandofahrzeuge wurden Funkanlagen eingebaut, sie waren erkennbar an den Antennensockeln und den auf der Frontabdeckung montierten Kurbelmasten.
Eingebaut wurde in der Regel die Funkstation SE-412 in unterschiedlichen Konfigurationen:
SE-412/A | Ein Sendeempfänger SE-412 | Sende- und Empfangsbetrieb auf einer Frequenz möglich |
SE-412/AC | Zwei Sendeempfänger SE-412 | Sende- und Empfangsbetrieb auf zwei Frequenzen gleichzeitig möglich, d.h. mit vorgesetzter und unterstellter Stelle |
SE-412/ABC | Zwei Sendeempfänger SE-412, ein Zusatzempfänger ZE-412 | Sende- und Empfangsbetrieb auf zwei Frequenzen möglich, dazu konnte noch eine dritte Frequenz monitorisiert werden (für Alarmmeldungen, etc.) |
Ursprünglich erfolgte jeglicher FUnkverkehr unverschlüsselt; zur Geheimhaltung musste man sich an die Regeln der verschleierten Sprache halten mit Codelisten Informationen über Koordinaten, Truppenteile und Zeitpunkte verschlüsseln. Erst mit der Einführung des SVZ-B wurde automatische verschlüsselte Funkkommunikation möglich.
Ab 1998/99 wurden die Funkgeräte durch das verschlüsselt arbeitende Bündelfunkgerät SE-235 ersetzt.
Entwicklung
Die Entwicklung des Pinzgauer erfolgte bei Steyr-Puch ab der Mitte der Sechzigerjahre, als auch die Österreichische Armee ein Nachfolgefahrzeug für den Dodge WC benötigte. Der Geländewagen mit einem luftgekühlten 2,5 l Vierzylinder-Benzinmotor hat Allradantrieb und zuschaltbare Differentialsperren für beide Achsen, er wurde in 4×4 und der längeren und schwereren 6×6 Variante gebaut.
Einsatz
Die Funkwagen SE-412 wurden in der Schweiz verbreitet für Übermittlungsaufgaben und als Kommandofahrzeuge bei verschiedenen Truppengattungen eingesetzt. Dank Ausnahmebstimmungen konnte das Fahrzeug mit dem normalen Führerschein B für Fahrzeuge bis 3,5 to von allen als Fahrer ausgebildeten Wehrmännern gefahren werden.