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Richtstrahl
Aufbauend auf einer im Dezimeterwellenbereich arbeitenden Kleinstation wurde der Ruf nach Kommunikationsmitteln zum Duplexbetrieb und in Mehrkanaltechnik laut, um drahtgebundene Übermittlungswege im Falle von Zerstörungen durch Feineinwirkung oder Naturgewalten durch drahtlose Mittel zu ersetzen.
1942 begann Brown Boveri mit der Entwicklung einer Richtstrahlstation, der tragbaren leichten Dezimeterstation TLD. Da die zunächst vorgesehenen Wehrmachtsröhren in den Kriegsjahren nicht mehr lieferbar waren, wurden die zur Bestückung der Station notwendigen drei Röhrentypen von BBC nachgebaut, leider kam es durch Oxidation an den Röhrenstiften zu häufigen Stationsausfällen. Diese Unzuverlässigkeit führte dazu, dass die Richtstrahltechnik von den Truppenkommandanten generell als unzuverlässig betrachtet wurde und über Jahre ein Mauerblümchendasein fristen musste.
Um 1955/57 wurde die Schweiz mit einem Richtstrahl - Netz von Höhenstationen überzogen. Zum Einsatz im Netz der Höhenstationen und mobil auf Lastwagen wurde die Richtstrahlstation UKR eingesetzt; mit einem Verschlüsselungszusatz ausgerüstet, benötigte die Station Platz in fünf mannshohen Geräteschränken. Abgelöst wurden die röhrenbestückten „Saurier“ in den siebziger Jahren durch die wesentlich besser portable transistorisierte Richtstrahlanlage R-902.
Zunächst erhielt das Richtstrahlmaterial einfache Abkürzungen in der Regel aus Buchstaben, so steht TLD für die Tragbar Leichte Dezimeterstation. Nach der neuen ab 1951 eingesetzten Nomenklatur erhielten Richtstrahlanlagen Bezeichnungen nach dem Muster R-9xx, gefolgt von einer zweistelligen Zahl.
Die Informationen über die Richtstrahlanlagen und den Hintergrund des militärischen Einsatz sind relativ spärlich, ich bin immer für weitere Informationen, technische Unterlagen und Bedienungsanleitungen, Gerätebilder dankbar und hätte sogar noch Platz für das eine oder andere Gerät in meiner Sammlung
Richtstrahl - Vorläufer
Mit den ersten Dezimeterstationen war nur Point-to-Point Betrieb möglich und der Einsatz von Mehrkanalgeräten in der Regel nicht vorgesehen, weshalb nur eine Simplex-Verbindung möglich war.