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Streifenkontrollgerät 70 (Streiko - 70)

Streifenkontrollgerät 70 resp. Streiko-70, S 2699-K3-A; hergestellt von Siemens - Albiswerk.

In der dritten Generation des Botschaftsfunksmaterials wurde Funkfernschreiben mit Zeit-Diversity (F6) als Übertragungsart eingesetzt. Die Mitteilungen wurden zeitversetzt zweimal ausgestrahlt. Die Lochstreifen wurden mit dem Streifenkontrollgerät zusammengeführt, verglichen und der Text bei Übereinstimmung ausgegeben.

Siemens Streiko 70

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • Bedienungsgerät I: 250 x 500 x 270 mm, 21 kg
  • Steuergerät II: 250 x 500 x 270 mm, 22 kg

Zubehör

  • Als Drucker wird ein Fernschreiber Stg-100 oder T loch 15 D angeschlossen.

Bedienung

Bei Funkfernschreiben kommt es aufgrund des eingesetzten nicht redundanten Baudot - Codes bei ausbreitungsbedingten Empfangsausfällen zu Verstümmelung des Texts, sobald auch nur ein Zeichenschritt wegfällt, vor allem auch, wenn der Umschaltschritt zwischen Zahlen- und Textmodus wegfällt. Noch problematischer wird es, wenn chiffrierte Nachrichten übermittelt werden sollten, wenn bei einem Chiffretext nur eine Zahl ausfällt, verschieben sich die Inhalte aller Fünfergruppen und die Dechiffrierung ist unmöglich. Bei Klartextübermittlung kann man wenigstens bei einem einzelnen ausgefallenen Buchstaben die Inhalt des Texts wenigstens noch erschlossen werden.

Im Streifenkontrollgerät werden die Lochstreifen von zwei bis maximal vier zeitversetzt ausgestrahlten Depeschen verglichen und bei Übereinstimmung der korrekte Text ausgegeben, bei drei oder vier Textstreifen kann ein Mehrheitsentscheid gefällt werden.

Zwei bis vier Lochstreifen werden automatisch verglichen und die mutmasslich richtigen Zeichen auf einem Fernschreiber Stg-100 oder einem druckenden Locher T-loch 15 ausgegeben.

Mit einem Vorspann mit BU-Kombinationen kann die Synchronisation gestartet werden, mit dem Gerät kann auch die Herstellung von BU-Lochstreifen zur Markierung des Synchronisationsbeginns ausgelöst werden.

Wenn Lochstreifen eingelegt werden, wird durch Anziehen von Relais in der Auswertelogik das Gerät in 2-, 3- oder 4-Streifenbetrieb versetzt. Mit Drücken der START-Taste werden alle mit einem BU-Vorspann versehenen Lochstreifen in die Ausgangsposition zum Abtasten gebraucht. Die Lochstreifen werden nun ausgewertet und das wahrscheinlichste Zeichen ausgegeben, wenn das Verhältnis 3:1 oder beim Dreistreifenbetrieb 2:1 ist, wird das Zeichen ausgegeben, bei 2:2 Verhältnis wird das Zeichen, welches bei der letzten gleichen Kombination in einem 3:1 - Verhältnis bestimmt wurden, ausgegeben.

Mit der STOP-Taste kann der Auswertebetrieb unterbrochen werden, beispielsweise im Fall von Lochstreifenverwicklungen. Mit der Starttaste wird der Auswertebetrieb weitergeführt.

Im praktischen Betrieb war der Einsatz des Streifenkontrollgeräte offenbar problematisch und die Lochstreifenauswertung war auch dank der elektromechanischen Unterstützung schweirig. Aus diesem Grund wurde in der Folgegeneration des Botschaftsfunkmaterials ein ARQ-Verfahren eingesetzt.

Technisches Prinzip

Siemens Streiko 70

Röhrenbestückung

Entwicklung

Das Streifenkontrollgerät wurde um 1970 von Siemens - Albis entwickelt und im Albiswerk gefertigt.

Einsatz

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

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