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Standard Telephon & Radio AG, Zürich
In den Vierzigerjahren werden am Produktionsstandort in Zürich von der deutschen C. Lorenz AG entwickelte Sendeanlagen von der zum amerikanischen Bell / ITT - Konzern gehörigen Standard Telephon & Radio AG in Lizenz gefertigt.Am bekanntesten werden die Sender, die in der G1,5K (SE-302) und C1,2K (SE-404) zum Einsatz kommen.
Firmengeschichte
Die Carl Lorenz AG entsteht in Berlin aus einer mechanischen Werkstätte, die sich zu einem Produktionsbetrieb für Telegraphen- und Telephonmaterial entwickelt. Mit einem 1906 geschlossenen Lizenzvertrag mit der Amalgamated Radio Telegraph Company Ltd. und und dem Erwerb von Lizenzrechte an Poulsen - Lichtbogensendern steigt die Firma in die Herstellung von Sendeanlagen ein. Die C. Lorenz Radio Vertriebsgesellschaft mbH wird 1926 in Berlin gegründet und kann in der Folge Patente von Huth übernehmen.
1930 wird die Aktienmehrheit an die amerikanische Standard Electrizitätsgesellschaft (SEG), die spätere ITT verkauft. Die C. Lorenz AG konnte weiterhin weitgehend unabhängig von der Muttergesellschaft agieren und erwirbt neben der Radioproduktion grosse Marktanteile an der funktechnischen Ausrüstung der Polizeikräfte, der (Rund)funktechnik der Reichspost und im deutschen militärischen Übermittlungswesen. Später entwickelt die C. Lorenz AG ein Drahttongerät, Grosssendeanlagen und erwirbt sich grosses Know how in der Entwicklung von VHF - Funkanlagen; im zweiten Weltkrieg wird der deutsche Konzern wird fast vollständig auf die Rüstungsproduktion umgestellt.
Die Standard Telephon & Radio AG im Jahre 1935 durch die Bell Telephone Manufacturing Co., Antwerpen, gegründet; 1941 wird die STR von der amerikanischen ITT übernommen.
In der Schweiz stellte die Standard Telephon & Radio AG in Zürich Wollishofen für die damalige PTT zunächst technisches Material vom einfachen Telephonrelais bis hin zu komplexen Geräten der Telephon- und auch militärischen Kommunikation her. 1940 bezog die Standard Radio & Telephone AG die Räumlichkeiten in der legendären Roten Fabrik. 1959 werden neue Produktionsstätten in Au (ZH) gebaut, 1976 erfolgte der Umzug von der „Roten Fabrik“ ins Verwaltungsgebäude Friesenberg in Zürich.
1958 wird die Unternehmensgruppe Standard Elektrik AG mit der C.Lorenz AG im ITT-Firmenverband zur Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) zusammengefasst.
Nach Verkauf der Firmengruppe von ITT an die französische Compagnie Générale d'Electicité (CGE) im Jahre 1986 erfolgt die Änderung der Firmenbezeichnung von Standard Telephone & Radio AG in Alcatel STR AG. Die Standard Elektrik Lorenz AG wird 1993 in Alcatel SEL AG umbenannt, seit 1996 firmierte der Betrieb als Alcatel Schweiz AG und ist weiterhin in der Telekommunikationsbranche aktiv, nach der Fusion 2006 als Alcatel - Lucent Schweiz AG.