de:se-412
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+ | ====== SE-412 ====== | ||
+ | **Sprechfunkstation SE-412**, **VRC-12** resp. **VRC-46**; Transceiver **RT-524A** hergestellt von [[Associated Industries]]. | ||
+ | Ende der Sechzigerjahre wurden mit dem Kauf des amerikanischen Schützenpanzers M113 zwei aus U.S.-amerikanischer Produktion stammende VHF-Sprechfunkgeräte eingeführt: | ||
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+ | Weil das Schweizer VHF-Funkgerät [[SE-225]] noch jahrelang nicht zur Serienreife entwickelt war, wurden in verschiedenen Tranchen eine grosse Menge AN/VRC-12 angeschafft, | ||
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+ | Auch der Kampfpanzer 87 " | ||
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+ | ===== Technische Daten ===== | ||
+ | * [[Prinzip]]: | ||
+ | * [[Betriebsarten]]: | ||
+ | * [[Frequenzbereich]]: | ||
+ | * [[Empfindlichkeit]]: | ||
+ | * [[Sendeleistung]] [[F3]] 1-3 W (low power) / 35 W (high power) | ||
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+ | ==== Stromversorgung ==== | ||
+ | * [[Netzbetrieb]]: | ||
+ | * [[Akku / Batteriebetrieb]]: | ||
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+ | ==== Dimensionen ==== | ||
+ | * 381 x 152 x 330 mm, 26.4 kg | ||
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+ | ==== Zubehör ==== | ||
+ | * Als Standardantenne wird meist eine AT-912 Rutenantenne mit dem automatischen Antennenabstimmgerät MX 2799 eingesetzt. | ||
+ | * Alternativ konnte eine Groundplane **Fernantenne FA-227/ | ||
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+ | * im Fahrzeugen war ein **Bordverstärker** eingebaut, der als Bordverständigungsanlage diente. | ||
+ | * an den **Monitor**-Kästchen im Fahrzeug konnte jedes Besatzungsmitglied wählen, welches Programm (Empfänger A, B oder C oder Gegensprechverkehr) auf dem Kopfhörer zu hören war. | ||
+ | * mit dem **Relaisschaltgerät** konnten in den ABC-Installationen die beiden Sendeempfänger zu einer Relaisstation zusammengeschaltet werden. | ||
+ | * an Endgeräten war der Einschluss eines Mikrotel **MT H-189** oder der **Lärmsprechgarnitur** mit Kopfhörer, Kehlkopfmikrophon und Sende- / Empfangsumschalter vorgesehen. | ||
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+ | * Zur Fernbedienung des SE-412, beispielsweise aus einem geschützten Unterstand heraus, dient die **Fernbesprechungsausrüstung [[FBA SE-227/ | ||
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+ | * Erst mit dem 1986 eingeführten [[SVZ-B]] (Sprachverschlüsselungszusatz Breitband) wurde gesicherte Kommunikation dank Bitstrom - Echtzeitchiffrierung möglich. | ||
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+ | ===== Bedienung ===== | ||
+ | Das VHF-Sprechfunkgerät deckt den militärischen VHF-Bereich in zwei Bändern (30 - 52,95 und 53 - 75,95 MHz) in 50 kHz Schritten ab, die Sendeleistung ist im FM - Telephoniebetrieb umschaltbar, | ||
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+ | Auf der Frontplatte des **Sendeempfängers** finden sich links oben eine Lampe CALL, die bei Ansprechen des Squelch einen eingehenden Funkspruch signalisiert, | ||
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+ | In der linken unteren Frontplattenecke findet sich der SQUELCH - Schalter für die Rauschsperre: | ||
+ | Rechts neben der Kanal - Merktabelle finden sich der Skalenbeleuchtungs- und der Lautsprecherschalter, | ||
+ | Darunter in der Mitte der Frontplatte die Anschlüsse für Relaisbetrieb, | ||
+ | Zur Rechten findet sich oben die Antennenbuchse und darunter der mit einer schlagfesten Lochblende geschützte Gerätelautsprecher. | ||
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+ | Der **[[Zusatzempfänger]]** besteht im wesentlichen aus einem identisch aufgebauten Empfangsteil mit ähnlich verteilten Bedienelementen auf der Frontplatte. Mit dem Zusatzempfänger können beispielsweise Funksprüche von vorgesetzter Ebene aufgefangen werden, während auf einer zweiten Frequenz Transceivebetrieb innerhalb einer Stationsgruppe läuft. | ||
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+ | In **Kommandofahrzeugen** war die Funkstation in der Form SE-412ABC eingebaut: ein Sendeempfänger SE-412 (A) stellt die Verbindung zur übergeordneten Stelle sicher, mit einem zweiten (C) können unterstellte Truppenteile angesprochen werden, der Zusatzempfänger (B) dient zum Abhören eines weiteren Kanals. | ||
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+ | Als Zusatzausrüstung wurde auch in der Schweizer Armee zur Verständigung in Kettenfahrzeugen die Bord - Gegensprechanlage AM-1780/VRC eingesetzt. Um aus zwei SE-412 eine Relaisstation aufzubauen, gibt es ein Relaisschaltgerät C-2299/VRC. | ||
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+ | ===== Technisches Prinzip ===== | ||
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+ | ==== Röhrenbestückung ==== | ||
+ | Das Gerät ist mit Halbleitern aufgebaut (Solid state). | ||
+ | ==== Entwicklung ==== | ||
+ | Das frequenzmodulierte VHF-Sprechfunkgerät war von der amerikanischen **Avco Corporation** entwickelt worden und wurde um 1963 bei der Truppe eingeführt. Mit der Beschaffung des amerikanischen Schützenpanzers [[https:// | ||
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+ | Da sich die Entwicklung des [[SE-225]] im **Projekt Peter** über die Jahre in die Länge zog, wurde das Funkgerät weiterhin eingesetzt und löste in vielen Aufgabenbereichen als Universalgerät für den Führungsfunk die röhrenbestückten Geräte [[SE-206|SE-206/ | ||
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+ | Aus dem Provisorium wurde ein **Providurium**: | ||
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+ | ==== Einsatz ==== | ||
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+ | Bei den Übermittlungstruppen war das SE-412 mobil im Kommandowagen Mowag und Kommandowagen Pinzgauer eingebaut, in der Regel als ABC-Version mit zwei Sendeempfängern und einem Zusatzempfänger. | ||
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+ | Da die Übermittlung mit dem [[SE-227]] und SE-412 unverschlüsselt erfolgte, mussten Generationen vom Kommandanten die Kunst der **verschleierten Sprache** erlernen. Mit Verschleierungslisten und verschiedenen Möglichkeiten, | ||
+ | Erst 1984 verbesserte sich die Situation mit der Einführung der Sprachverschlüsslung mit Einsatz des [[SVZ-B]], des Sprachverschlüsselungszusatzes B. Dieser war als geheim klassifiziert und die Geräte mussten ausserhalb des Einsatzes stets unter Verschluss aufbewahrt werden. Erst mit der Einführung des [[SE-225]] war dann Verschlüsslung integriert ins Funkgerät verfügbar. | ||
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+ | Die 11'600 beschafften Geräte blieben teils bis 2003 im Truppeneinsatz und wurden erst 2002/2007 liquidiert. | ||
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+ | ===== Technische Unterlagen ===== | ||
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+ | ==== Weitere Informationen ==== | ||
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