de:se-406
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+ | ====== SE-406 ====== | ||
+ | **Motorisierte Kurzwellenstation SE-406** resp. **Telefunken Stat 1125B**; hergestellt von [[Telefunken|Telefunken - Albiswerke, Zürich]]. | ||
+ | Auf eine Ausschreibung für eine Hochleistungs - Kurzwellenfunkstation im Jahre 1949 | ||
+ | hin meldete sich lediglich [[Telefunken|Telefunken Zürich]] mit einem Projekt, 1954 konnten zwei | ||
+ | Prototypen der Funkstation SE-406 in Betrieb genommen werden, es wurde eine Vorserie | ||
+ | von 15 Stationen gebaut. | ||
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+ | Als Folge der Entwicklung der Einseitenband - Funkstation [[SE-222]] von Zellweger, mit welcher dank Einseitenbandtechnik landesweite Versorgung mit niedriger Sendeleistung ermöglichten, | ||
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+ | {{: | ||
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+ | ===== Technische Daten ===== | ||
+ | * [[Prinzip]]: | ||
+ | * [[Empfänger]]: | ||
+ | * [[Sender]]: **Ap 3062** von [[Telefunken]]: | ||
+ | * [[Betriebsarten]] (Sender): [[A1|CW (A1)]], [[A3|AM (A3)]] | ||
+ | * [[Sendeleistung]]: | ||
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+ | ==== Stromversorgung ==== | ||
+ | Die Stromversorgung der Station kann über das Netz oder durch ein Benzinaggregat erfolgen: | ||
+ | * [[Netzbetrieb]]: | ||
+ | * [[Benzingenerator]]: | ||
+ | Die Stromversorgung der Station nimmt einen grösseren Anteil im Handbuch ein. Im Verteilergerät **Ap 3060** werden die Spannungen zusammen- und den einzelnen Verbrauchern zugeführt. Über das Netzgerät **G 4017** kann eine Drehstromquelle (Netz oder Generator) angeschlossen werden, Netzstrom 220 V 800 W oder ein Generator 220 V kann direkt am Verteilergerät angeschlossen werden. Vom Netztransformator **P 1432** wird die Drehstromspannung von 500 V auf die benötigten Spannungen 380/220 V heruntertransformiert. Mit dem Einschaltgerät **Ap 3072** kann das Drehstromaggregat vom Bedienraum her gestartet oder gestoppt werden, ein Ladegleichrichter **Ms 434** dient zum Laden der Akkumulatoren für Wagenbeleuchtung und Empfangsbetrieb im Stand. | ||
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+ | ==== Dimensionen ==== | ||
+ | * Betriebsfahrzeug 631 x 215 x 360 cm, 7887 kg | ||
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+ | ==== Zubehör ==== | ||
+ | * Als Standardantennen konnten zwei **Rutenantennen** zum Empfang und eine Rutenantenne zum Senden benutzt werden. | ||
+ | * alternativ kann eine **Schirmantenne** zum Sendebetrieb errichtet werden. | ||
+ | * Sende- und Empfangsbetrieb ist über eine **Dipolantenne** möglich, die auf den tiefen Frequenzen mit zweimal 20 m und auf den höheren Frequenzen mit zweimal 10 m Länge als Viertelwellendipol wirkt. | ||
+ | * automatisches **Antennenabstimmgerät Ap 3073**, der Antennenausgang des Senders mit einer Impedanz von 70 Ohm wird an Antennen mit unterschiedlichen Impedanzen angepasst, " | ||
+ | * **Umschaltgerät Ap 3075** | ||
+ | * mit dem **Fernbetriebsgerät Ap 3076** kann die Station abgesetzt betrieben werden, im Innern- eine Mikrophon- und Tastton-Oszillatorröhre. Es können Mikrophon resp. Mikrotel, Taste und ein Moser-Baer Schnelltelegraph resp. der [[ETK]]-Schreiber angeschlossen werden. | ||
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+ | ===== Stationsmaterial ===== | ||
+ | Aufgebaut auf einem Lastwagenchassis **Saurer 2 CM** verfügt verfügt die Funkstation | ||
+ | SE-406 über einen Funkraum mit dem Sender und zwei Empfängerarbeitsplätzen und einen | ||
+ | Arbeitsplatz am Funkfernschreiber ETK und dem Chiffriergerät für verschlüsseltes | ||
+ | Fernschreiben. | ||
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+ | Im Frontteil des Funkraums befinden sich der **Sender Ap 3062**, ein automatisiertes | ||
+ | **Antennenabstimmgerät Ap 3063** mit fünf voreinstellbaren Frequenzen und zwei | ||
+ | **Empfänger Autophon [[E-627]]**. | ||
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+ | Der **Sender** ist dreistufig aufgebaut und anodenmoduliert, | ||
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+ | Das halbautomatische Antennenabstimmgerät (6) kann auf fünf Frequenzen vorabgestimmt | ||
+ | werden, im durchstimmbaren Betrieb des Senders muss es manuell abgestimmt werden. | ||
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+ | auch von der Fahrzeugbatterie her über Zerhacker betrieben werden können. | ||
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+ | Die Station wurde mit der neuentwickelten Schlüssel - Funkfernschreibtechnologie | ||
+ | ausgestattet. Der 14 Segment - Fernschreiber [[ETK]] der E. Gretener AG kann im Schlüsselbetrieb | ||
+ | mit dem [[TC53]] chiffrierte Fernschreibmeldungen übertragen. | ||
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+ | ===== Technisches Prinzip ===== | ||
+ | Das Design des Senders lehnt sich eng an das Design des Senders BC-610, der in der [[SM46]] eingesetzt wurde an, es wurden ähnliche U.S.-Röhren eingesetzt. | ||
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+ | Im **Telephoniebetrieb** wird die Mikrophonspannung in der Mikrophonverstärkerröhre V56 ([[6SJ7]]) verstärkt und der Eingangsverstärkerröhre V57a ([[6SN7]], ein System) zugeführt, beim Drücken der Mikrophontaste wird über R5 automatisch der Fernschreibverkehr unterbrochen und die Gittervorspannung in der Sendeendstufe auf den für AM-Betrieb entsprechenden Wert gesetzt.\\ | ||
+ | Im CW-Betrieb ([[A1]]) wird das Tastrelais R6 direkt angesprochen, | ||
+ | Zum Fernschreibbetrieb wird das NF-Signal des [[ETK]] oder der Tastton des Fernbetriebsgeräts ebenfalls dem Tastverstärker (V52b, V51a) zugeführt, hier kann der Pegel vor Ansteuerung der Taststufe reguliert werden. | ||
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+ | Der **Modulationsverstärker** besteht aus fünf Stufen: zunächst wird das Mikrophon- oder Fernschreibsignal verstärkt (V57a ([[6SN7]], ein System), über die Phasenumkehr- / Verstärkerstufe V57b wird das Signal der ersten Gegentaktverstärkerstufe V59,V60 (zwei [[6SK7]]) und in der zweiten Gegentaktverstärkerstufe angehoben V61,V62 (zwei [[6L6]]). Die Gegentaktendstufe V63,V64 ([[4-125A]]) wird nur im Telephoniebetrieb und bei tönender Telegraphie eingetastet (R1) und verstärkt das Signal zur Modulation der Sendeendstufe über die Anode und Gitter der Endröhren. | ||
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+ | Im **Sendereinschub** erfolgt die Aufbereitung der Hochfrequenz. Der Steueroszillator V201 ([[6L6]]) kann entweder freilaufend oder quarzkontrolliert betrieben werden, fünf Fixfrequenzen sind durch Drucktasten wählbar; er wird vom Tasteinsatz aus getastet.\\ | ||
+ | Es folgt die **Trennstufe** V202 ([[807]]), hier wird das HF-Signal einfach verstärkt, die Frequenz im Bereich II verdoppelt und im Bereich III verdreifacht.\\ | ||
+ | In der **Senderendstufe** werden die beiden Leistungsröhren V251,V252 (jeweils [[4-125A]]) mit den Signal des Modulationsverstärkers (V63,V64) anodenmoduliert. Mit einem Schalter am Modulationseinsatz kann die Leistung auf 1/10 oder 1/100 reduziert werden. Alle Senderstufen werden mit Variometern abgestimmt. | ||
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+ | Im **Antennenabstimmgerät Ap 3073** können für die fünf bequarzten Betriebsfrequenzen die Abstimmungseinstellungen vorprogrammiert werden, mechanisch wird mit Motoren bei jedem Frequenzwechsel die Antennenabstimmung entsprechend eingestellt, | ||
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+ | Die **Antennenschaltgeräte** erlauben es, für die beiden Empfänger, den Betriebsempfänger (Ap 3074) und den Zusatzempfänger (Ap 3064), die entsprechenden Sende- und Empfangsantennen zu schalten. Bei Wechselverkehr werden die Empfangsantennen bei Sendebetrieb geerdet um eine Überlastung der empfindlichen Empfängereingangsstufen zu verhindern. | ||
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+ | ==== Röhrenbestückung ==== | ||
+ | **Sender**: V302-304 ([[5T4]], Niederspannungsgleichrichter); | ||
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+ | ==== Entwicklung ==== | ||
+ | Auf die Ausschreibung für eine Hochleistungs-Kurzwellenfunkstation im Jahre 1949 meldete sich lediglich [[Telefunken]] mit einem Vorschlag. Von der Stat. 1125B wurde lediglich eine Vorserie von 15 Stück beschafft, die 1952/55 geliefert und ab 1953 im Truppeneinsatz standen, sie wurden von der Fk Kp 25 für den Kommandofunk eingesetzt. | ||
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+ | ==== Einsatz ==== | ||
+ | Die Station SE-406 blieb bis 1970 bei der FunkerKp 25 im Einsatz und wurde bis zur Ausmusterung | ||
+ | 1980 Landsturm - Funkerkompanien zugeteilt. | ||
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+ | ===== Technische Unterlagen ===== | ||
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+ | ==== Weitere Informationen ==== | ||
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