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SE-304: A-Station

Grosse Kurzwellen Bodenstation A, A-Station oder SE-304; hergestellt von Telefunken, Berlin.

Als A - Station der Fliegertruppen resp. Grosse Kurzwellen - Bodenstation A wurde die fahrbare 1,2 kW - Kurzwellenstation 1936/7 beschafft und im Flugfunkverkehr bis 1947 eingesetzt; nach der neuen Nomenklatur erhielt sie später obwohl bereits veraltet die Bezeichnung SE-304.

A-Station: Betriebswagen

Technische Daten

Stromversorgung

  • Benzingenerator: Drehstrom - Generator (380 V, 50 Hz, 9 kVA) zum Betrieb mit Viertakt - Benzinmotor 20 PS Typ „Zürcher St. Aubin CR2“
  • Netzbetrieb: 500, 380, 250, 220 V, Dreiphasen-Drehstrom

Dimensionen

Aggregatanhänger; Aufnahme K+W

  • Maschinenwagen: zweiachsig, 5,60 x 2,15 x 2,7 m; 4310 kg
  • Aggregatanhänger: einachsig, 3,20 x 1,85 x 1,85 m; 1950 kg

Zubehör

  • Antennenmaterial: 14,8 m Teleskopmast, der an der Seite des Stationswagens montiert ist. Dazu Gegengewichtslitzen.

SE-304 / A-Station; Aufnahme K+W

Stationsmaterial

Als Kurzwellen - Bodenfunkstation wurden von der von Telefunken Berlin 1932/1933 entwickelten 1,2 kW-Kurzwellenfunkstation 1935/36 vier Stück beschafft und den Fliegertruppen als Grosse Kurzwellenstation A, sogenannte „A Station“, übergeben.

Die Station ist in einem Zweiachsanhänger als Stationswagen (4310 kg) mit einer seitlich angebrachten 14 m Teleskopantenne untergebracht; dazu kommt ein Einachsanhänger als Aggregatwagen (1950 kg) mit dem von einem 20 PS-Benzinmotor angetriebenen Drehstrom - Generator (380 V, 50 Hz, 9 kVA). Alternativ kann die Station mit Drehstrom 220 -500 V betrieben werden, ein Umformer dient zur Generierung der Anoden- und Gitterspannungen.

Als Antenne dient ein Kurbelmast, der zum Sendebetrieb aus horizontaler Position zum Transport in die Vertikale gekippt und hochgekurbelt werden kann.

Sender A-StationDer dreistufige Sender S 344F ist in zwei Teilbereichen von 3 - 6 MHz mittels Variometern durchstimmbar, die Antennenabstimmung erfolgt ebenfalls mittels Variometern. Zwei Betriebsfrequenzen können mechanisch voreingestellt werden.
Im Sender arbeiten sechs Röhren NF4 in den Kleinsignalstufen, zwei Stück RS291 im Steuer- und Mittelkreis und zwei gittermodulierte RS284 in der Gegentakt - Leistungsstufe. Die Sende-Empfangsumschaltung in Telephonie arbeitet vollautomatisch, nur im Empfangsbetrieb ist die Empfangsantenne zum Empfänger durchgeschaltet. Im Sendebetrieb wird die Empfangsantenne über ein Relais geerdet.

Die Station erreicht eine Ausgangleistung von 1200 W in Telegraphie tonlos (A1) und 350 Watt in Telegraphie tönend und Telephonie.

Als Empfänger kommt ein Zweikreis - Geradeausempfänger von Telefunken zum Einsatz, der mit 4V Heizakkus und 180 V Anodenbatterien betrieben wird, zum Einsatz. der Empfänger ist mit drei RES094 und fünf RE084K bestückt, die genaue Typenbezeichnung ist mir nicht bekannt.

Die Station kann über ein Fernbesprechungskabel aus einer Distanz von bis zu 300 m fernbesprochen und abgehört werden.

Technisches Prinzip

Sender S344F: dreistufiger Sender, mit Variometern in zwei Bereichen durchstimmbar; gittermodulierte Gegentaktleistungsstufe. Zwei Betriebsfrequenzen vorabgestimmt.

Röhrenbestückung

Sender S344F: sechs Stück NF4 in den Kleinsignalstufen, je ein Stück RS291 in der selbsterregten Steuer- und in der Verdopplerstufe und zwei Stück RS284 in der Leistungsstufe.

Entwicklung

Die Funkstation wurde von Telefunken, Berlin, 1932/33 entwickelt und zu einem Stückpreis von 312'000.- Fr. zum Einsatz bei den Fl Uem Kp in vier Exemplaren erworben.

Einsatz

Zum Einsatz kam die A-Station als Flugfunk-Bodenstation, sie wurde 1936/7 noch in der Epoche beschafft, als der Fliegerfunk noch der Abteilung Genie unterstellt war. Mit der Loslösung des Flieger-Funkwesens vom Genie und der Aufstellung der Fliegerfunk - Einheiten im Jahr 1938 wurde die A-Station beim Kommando der FF Truppen und den Fl Uem Kompanien an den Regiments- und Abteilungsstandorten eingesetzt.

Die A-Station / SE-304 wurde nach Verlegung des Flugfunks ins VHF-Band im Jahre 1947 ausser Dienst gestellt, der Kriegsreserve zugeteilt und 1963 liquidiert, die Bezeichnung SE-304 erhielt sie erst nach Ausserdienststellung.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/se-304.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/02 22:03 von mboesch