SE-237, HRM 7000; hergestellt von Telefunken Racoms.
Ab 1996 wurden die Fallschirmaufklärer, die auf Kommunikationsmöglichkeiten über die Distanzen, die über die „line of sight“ hinweggehen, angewiesen sind, mit dem Kurzwellenfunkgerät HRM 7000 ausgerüstet, es löste in dieser Aufgabe das SE-226 ab.
Die Fallschirmaufklärer operieren oft im Gebirge, wo eine Verbindung zur Einsatzleitung oder allein schon ins nächste Tal über die Distanz einer direkten Sichtverbindung hinausgeht; hier hat auch zu Beginn des 21. Jhdt. die Kurzwellenkommunikation noch ihre Daseinsberechtigung.
Die 32 Frequenzen der Station und die 32 Notfrequenzen werden aufgrund der für die Mission zu erwartenden Ausbreitungsbedingungen von der Zentrale (vor)eingestellt und sind dem Benutzer nicht bekannt.
Das Gerät besteht aus dem Sendeempfänger HRM 7000, bestehend aus dem als GEHEIM klassifizierten Bediengerät BG-237 (HRU 7000), dem Antennenabstimmgerät AG-237 (ATU 7000), dazu einem NiCd Akkumulator SE-237 (APU 7000) oder Li-Batterie (kein Akku, praktisch keine Spontanentladung) Li Bat SE-237 (BPU 7000).
Mit der Station wird nur elektronisch kommuniziert, in der Betriebsart J2D wird mit FEC (Forward Error Correction) Funkfernschreiben gearbeitet. Ein Telegramm mit einer maximalen Länge von 200 Zeichen wird in 2.5 Sek. übermittelt.
Die gesamte Kommunikation erfolgt automatisch über von der Zentrale gesteuerten Datenfunk, alle Betriebsdaten (Frequenzen, Übermittlungszeiten, Schlüssel) werden vor Beginn einer Mission in die Funkstation eingelesen.
Im Bediengerät BG-237 ist der Verschlüsselungsalgorithmus hinterlegt, der für das Gerät in der Schweiz entwickelt worden ist; das Bediengerät ist geheim klassifiziert. Am Funkgerät selber befinden sich gar keine Bedienelemente, eine LED beim Batteriesymbol leuchtet bei eingeschaltetem Display grün und blinkt im Standby bei ausreichender Batteriespannung. Eine rote LED leuchtet beim Datenversand, blinks beim Empfang und signalisiert mit kurzem Aufblinken, dass eine Textmeldung eingegangen ist.
Die Funkstation wird nur vom Bediengerät BG-237 aus gesteuert, dieses ist mit einem Koax-Kabel mit der Funkstation verbunden. Am Bediengerät werden die Nachrichten eingegeben und vom Display angezeigt, die Meldungen werden automatisch verschlüsselt / entschlüsselt, auch die Parameter für den Notbetrieb können hier eingegeben werden. Am Bediengerät befindet sich eine QWERTY-Tastatur und eine zweizeilige LED-Anzeige mit 2 x 40 Zeichen.
Mit dem Funkgerät können nur Texte versendet werden, die Verschlüsselung erfolgt automatisch; im Standardeinsatz werden alle Parameter vor dem Beginn einer Mission von Zentrale programmiert. Die Texte können entweder vorher in den Textspeicher eingegeben und zu einem gewählten Zeitpunkt versendet werden (Modus TEXTE SENDEN), alternativ können Texte ohne Zeitversatz sofort übermittelt werden (Modus SPONTAN). Führungsmeldungen werden von der Zentrale übermittelt und ans SE-237 gesendet, sie können nur gelesen, aber nicht editiert werden.
Wenn im Normalbetrieb keine Übermittlung möglich ist, oder eine Notlöschung von Schlüssel und Arbeitsfrequenzen erfolgte, kann das Gerät in zwei Notbetriebsarten mit der Zentrale kommunizieren.
Sendeempfänger mit automatischer verschlüsselter Datenfunkübertragung.
Das Gerät ist vollständig halbleiterbestückt.
Das HF-Funksystem HRM-7000 resp. HF-Gerätefamilie 7000 wurde von Racom Telefunken (Telefunken Radio Communication Systems GmbH, 89075 Ulm-Boefingen) entwickelt, siehe www.tfk-racoms.com
Die Fallschirmaufklärer bewegen sich oft in coupiertem Terrain und operieren entfernt von ihrer Einsatzbasis; da die Kommunikationsdistanz über den sichtbaren Horizont, die „line off sight“ hinausgeht, kommt hier weiterhin die Kommunikation über Kurzwellen mit Nutzung der Raumwellenausbreitung zum Einsatz. Das bis dahin eingesetzte SE-226 wurde von der Kurzwellenstation HRM 7000 resp. SE-237 abgelöst.
Die Netzstruktur im SE-237 - Netz ist sternförmig, dh. die einzelnen Geräte können nur mit der Zentrale in Verbindung treten, eine Kommunikation untereinander war im militärischen Einsatz nicht vorgesehen.