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SE-220

Tragbare Kurzwellenstation SE-220; hergestellt von Telefunken, Zürich.

Ende der Vierzigerjahre entwickelte Telefunken Zürich ein Nachfolgegerät für die legendäre TL-Station, diese Vorkriegsentwicklung stand bereits fast 15 Jahre im Einsatz. 1953 wurde eine Vorserie von vier Geräten für Truppenversuche beschafft, in der Ausschreibung unterlag die Station der SSB-tauglichen Station SE-222 von Zellweger mit ihrer ungleich höheren Leistungsfähigkeit.

Telefunken SE-220

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • Sendeempfänger Ap 3066: 360 x 310 x 240 mm, 20 kg
  • Antenneapparat (Anpassgerät) Ap 3069: 205 x 85 x 160 mm, 2.3 kg
  • Speisegerät Ap 3067: 290 x 300 x 190 mm, 18.5 kg
  • Zubehörkasten G 4616: 355 x 285 x 215 mm, 15 kg, mit Fächern für Kopfhörer, Anpasssgerät, Antennen- und Erdkabeln, etc.
  • Umformergerät Ap 3068: 245 x 295 x 200 mm, 10 kg
  • Benzinaggregat 220 V: 365 x 350 x 260 mm, 25 kg, mit Signalhupe zur Signalisation ungen. Spannung
  • Tragtasche mit Antennenmaterial G 4615: 165 x 160 x 1150 mm, 13.5 kg

Zubehör

  • Als Standardantenne kommt eine Teleskopantenne mit 12.5 m Länge zum Einsatz, bei besonderen Anforderung an die Tarnung und geringer Betriebsreichweite Teleskopantenne 7.5 m
  • Als Fahrzeugantenne eine abgespannte 3 m Antenne
  • improvisiert Eindrahtantenne 11 - 30 m
  • Akkumulatoren-, Antennen- und Erdungskabel
  • Montagerahmen für Sendeempfänger, Umformer und Antennenanpassgerät

Telefunken SE-220

Bedienung

Die Standardantenne ist eine 5,5 m Teleskoprute und insgesamt elf 1,1 m Standrohre, teils mit und ohne Abspannösen, aus denen die bis 12,5 m lange Teleskopantenne aufgebaut werden kann.

Zur Stromversorgung ist ein Benzingenerator, welcher 220 V Wechselstrom liefert, oder ein Netzanschluss notwendig; diese Spannungen werden vom Speisegerät in die notwendigen Betriebsspannungen für die Funkstation umgewandelt. Für den Betrieb von einer 6 oder 12 Volt Fahrzeugbatterie ist ein Umformergerät notwendig, die Spannungsanpassung erfolgt automatisch, mit einem erschöpften Fahrzeugakkumulator wird der Betrieb der Station abgeschaltet.
Bei der Betriebsaufnahme kann am Messinstrument das Anliegen der entsprechenden Betriebsspannungen kontrolliert werden, die rote und blaue Taste zeigen unterschiedliche Spannungen an.

Auf der Frontplatte dominiert die runde Kreis - Frequenzskala, die mit einem Grob- und Feintrieb abgestimmt werden kann, bei Überfahren der Bereiche um 0 resp. 180 Grad wird automatisch die Bereichsumschaltung betätigt; in den beiden Bändern 1.5 - 2.3 und 2.3 - 3.5 MHz können mechanische Frequenzrasten für jeweils drei Betriebsfrequenzen mechanisch eingestellt werden. Auf diesen Betriebsfrequenzen können bei der Verbindungsaufnahme Sender- und Empfängernachstellung in der Betriebsart „Einpfeifen“ auf Schwingungsnull eingestellt werden, beim Frequenzwechsel müssen die aufnotierten Werte an Sender- und Empfängernachstellung eingestellt werden.

Telefunken SE-220 Rechts unten auf der Frontplatte liegt der Betriebsschalter mit den Betriebsarten „nur Empfang“ (in Positionen I & II unterschiedliche Anzeigen am Messinstrument), „Senden u. Empfang“ für den normalen Sende- Empfangsbetrieb und Einpfeifen bei der Abstimmung auf die Gegen- resp. Netzleitstation.

Links unten ist der Betriebsschalter lokalisiert, ähnlich wie bei den zeitgenössischen Zellweger - Geräten wird bei Rechtsdrehung des Knopfs die Betriebsart Telegraphie (A1) eingeschaltet und die Lautstärke erhöht, bei Linksdrehung die Betriebsart Telephonie (A3), am Linksanschlag ist in dieser Betriebsart die Lautstärke maximal. Ein kleiner Metallhebel unten am gleichen Regler dient zur Umstellung der Bandbreite in fünf Stufen.

Technisches Prinzip

Sendempfänger, teils gemeinsam genutzte Röhren; Empfänger Einfachsuper mit einer ZF von 455 kHz.

Röhrenbestückung

Empfänger: eine DK91, sechs DF91, eine DF904

  • Nach einem HF-Verstärker (DF91) wird das Antennensignal mit dem Oszillatorsignal (DF91) in der Mischstufe (DK91) gemischt. Die so generierte Zwischenfrequenz durchläuft zwei ZF-Verstärkerstufen (DF91, DF91), wird demoduliert und der NF-Endstufe (DF904) zugeführt. Zum CW- Empfang wird das Signal eines auf 465 kHz schwingenden HF-Oszillators (DF91) zugeführt, mit dem Signal des Telegraphieoszillators (DF91) von 10.9 MHz gemischt und der erhaltene 900 Hz-Telegraphieton nach Filterung in einem 900 Hz - Tonfilter ebenfalls der NF-Stufe zugeführt.

gemeinsame Nutzung in Empfänger und Sender: eine DL92, ein Stabilisator 0B2 Sender: eine DF904, eine EC92, eine EL803, zwei Röhren QQE06/40M

  • Das Signal des Sendeoszillators (EC92) wird in einer Trennstufe für die beiden Bandbereiche aufgetrennt und der Sendeendstufe (QQE06/40) zugeführt. Das Mikrophonsignal wird verstärkt (DF904, dient auch als Oszillator für den Mithörton), verstärkt (DL92) und über die Modulatorstufe (QQE06/40) dem Endstufe in Form einer Gittermodulation zugeführt.

Entwicklung

Ab ca. 1950 wurde von Telefunken, Zürich, eine tragbare Grenzwellenstation zum Ersatz der "Tragbar Leicht" entwickelt, diese Station mit automatischer Antennenabstimmung kam 1953 in einer Vorserie von vier Geräten in den Truppenversuch.

Zwischenzeitlich hatte Zellweger, Uster, auf eigene Initiative eine wesentlich leistungsfähigere Einseitenbandstation entwickelt, welche bei der Truppe sofort auf Begeisterung stiess, diese wurde als SE-222 in grösseren Stückzahlen eingeführt und die Serienproduktion der Telefunkenstation SE-220 nicht aufgenommen.

Einsatz

Die Telefunken - Station SE-220 war nur in einer Vorserie von vier Stationen zur Erprobung im Truppeneinsatz.

Für den mobilen Einsatz konnte die Station inkl. Benzingenerator auf vier Traglasten aufgeteilt und auf Tragreffen getragen werden, die Station war aber auch zum Fahrzeugeinbau auf Montagerahmen vorgesehen.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

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