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SE-111 (neu): Teleport IV
SE-111 (neu): Telefunken Teleport IV; hergestellt von Telefunken, Berlin.
Das als BOS-Funkgerät konstruierte Funkgerät „Teleport IV“ besteht aus zwei mechanisch miteinander verbundenen Komponenten, dem Sendeempfänger und dem Zerhacker-Speiseteil, es wird mit einem Monophon bedient.
Technische Daten
- Frequenzbereich: VHF (7, 4 oder 2 m Band), sechs Kanäle (jeweils in einem Bereich von 700 kHz - 1.2 MHz Breite)
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 220 V mit einem alternativen Speiseteil
- Akku / Batteriebetrieb: 2 + 4 V 9 Ah Akkumulator im Speiseteil (12T777), davon 2 V für Röhrenheizung, 4 V mit Zerhackerspeisegerät für Anodenspannung.
Dimensionen
- Sendeempfängerteil mm, 2.4 kg
Zubehör
- Ein Monophon dient als Mikrophon und Hörer
- Stahlbandantenne, lambda/4; optional lieferte Telefunken separate Fahrzeug- oder Mastantennen
Bedienung
Das Funkgerät Teleport IV, in der Schweiz als SE-111 (neu) im Einsatz, ist ein röhrenbestücktes kompaktes VHF-Betriebsfunkgerät.
Die zwei Komponenten, der eigentliche Sendeempfänger (2.4 kg) und der Versorgungsteil mit drei Akkumulatoren und einem Zerhacker-Speiseteil, sind durch Bleche und einem kurzen Kabelstrang miteinander verbunden.
Von Telefunken wurde das Teleport IV ausgerüstet für die Betriebsfunkbereiche 7 m (31.7 - 41 MHz), 4 m (67 - 88 MHz) und 2 m (156 - 174 MHz) geliefert, in einem der Bereiche konnten sechs nebeneinanderliegende Kanäle bequarzt werden.
Mit einem Schalter an der Oberseite wird das Gerät eingeschaltet, im Monophon sollte ein leises Rauschen hörbar sein. Mit einem Druck auf die Ruftaste öffnet das mit dem Oszillatorsignal modulierte Sendesignal auf der Gegenstation die Rauschsperre und der Anruf wird signalisiert, mit der Sprechtaste kann in den Sendebetrieb gewechselt werden.
Technisches Prinzip
Das Signal des Sende-Quarzoszillators (V121, 1AD4 wird im Sendebetrieb mit dem Signal eines zweiten Quarzoszillators (V11, 5672) gemischt und phasenmoduliert (V21, V22, je 5678). Das Modulationssignal kommt vom als Mikrophon geschalteten Monophon über eine Verstärkerstufe (V23, 5678) auf die Modulatorstufe, alternativ kann zum Tonruf ein Rufoszillator (V81, 5678) aktiviert werden.
Das modulierte HF-Signal wird in der Folge in verschiedenen Vervielfacherstufen zweimal vervierfacht (V31, 5678 und V41, 1AD4) und dann zweimal verdoppelt (V51 und V61, jeweils 1AD4). Nach der Verstärkung in der Sendeendstufe (V71, V72, jeweils 6397) wird das Signal zur Antenne geleitet.
Im Empfangsweg wird das Antennensignal zunächst verstärkt (V11, 5678) und dann in der Mischstufe (V21, 5678) auf eine ZF von 10.7 MHz umgesetzt. Das Oszillatorsignal (V121, siehe oben) wird dazu vervielfacht (V131, 5678, beim 7 m Gerät fehlend, beim 4 m Gerät Verdoppler, beim 2 m Gerät Vervierfacher) und dem Mischer zugeführt.
Die Zwischenfrequenz von 10.7 MHz wird verstärkt (V31, 5678) und mit dem Signal eines 9 MHz-Oszillators auf die zweite ZF von 1.7 MHz umgesetzt (V41, 1AD4). Die zweite ZF von 1.7 MHz durchläuft vier ZF-Verstärkerstufen (V51, V61, V71, V81, alle 5678) und wird zur Demodulation dem Diskriminator aus zwei Gleichrichterdioden zugeführt. Die NF wird nochmals verstärkt (V111, V112, jeweils 5672) und zur Wiedergabe dem Monophon zugeführt. Eine Rauschsperre (V91, 5678) schaltet die Wiedergabe in Sendepausen ab.
Röhrenbestückung
Dank der Doppelnutzung mehrerer Röhren im Sende- und Empfangsbetrieb kommen 1AD4, 5672, 5678 und zwei 6397 zum Einsatz.
Die Empfangsquarze liegen beim 7 m Gerät um 10.7 MHz tiefer als die Empfangsfrequenz, die Frequenz des Sendequarzes beträgt 1/48 der Arbeitsfrequenz.
Entwicklung
Das kompakte Sprechfunkgerät Teleport IV wurde um 1954 von Telefunken entwickelt.
Einsatz
Offenbar kam des Telefunkengerät Teleport IV auch in der Schweizer Armee zum Einsatz, ihm wurde die Bezeichnung SE-111 übertragen, nachdem die K-Dm liquidiert worden war.