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SE-101

Funkgerät SE-101; hergestellt von Autophon AG, Solothurn.

Als Nachfolgegerät des nur auf einem Sprechkanal betreibbaren SE-100 entwickelte Autophon um 1950/51 die Geräte SE-101 / SE-102, welche sich nur im Frequenzbereich unterscheiden. Bei diesen Klein- oder Patrouillenfunkgeräten sind jeweils 24 Kanäle schaltbar, die gemeinsamen Kanäle 45 und 46 erlauben die gemeinsame Kommunikation zwischen den beiden Typen.

Technische Daten

SE-101

Stromversorgung

Bei portablem Einsatz Batteriebetrieb mittels drei Heizbatterien (BA-37 resp. Nr. 10001; 1,5 V) und drei Anodenbatterien (BA-38 resp. Nr. 10103; 103,5 V), Generator G101/102 (für Flab Trp)

Dimensionen

  • 321 x 234 x 87 mm, 8.3 kg

Zubehör

  • Als Standardantenne dient eine 2,4 m - Teleskopantenne mit flexiblem Schwanenhals bei portablem Betrieb.
  • In einem Segeltuchsack mit Lederboden ist die Fernantenne F-101/102 untergebracht.
  • Monophon (Mikrophon/Hörer-Kombination mit Sprechtaste), Lärmgarnitur (Kehlkopfmikrophon und Kopfhörer)
  • Handgenerator G101/102
  • Speisegerät N-100 (in der Schweiz nicht beschafft)
  • Testgerät T-104

Bedienung

SE-101 (aufgestellt)Das Funkgerät SE-101 besteht aus einem 321 x 234 x 87 mm grossen 8,3 kg schweren Tornister, der auf dem Rücken oder vor der Brust getragen werden kann; zum Betrieb sind drei Heizbatterien sowie drei Anodenbatterien notwendig.

Ans Gerät wird ein Monophon (Mikrophon/Hörer mit Sprechtaste) oder eine Lärmgarnitur (Kopfhörer mit Kehlkopfmikrophon) angeschlossen.

Mit 1,3 W Ausgangsleistung wird eine Reichweite von 4 km im überbauten Gebiet bis 20 km bei freiliegendem Standort in der Höhe angegeben, die Leistung ist mit jener eines üblichen CB-Funkgeräts vergleichbar.

Die Kanäle werden durch Quarze festgelegt, die in einer durch den Kanalwahlschalter betätigten Quarztrommel angeordnet sind, aus diesen Quarzen bezieht der Hauptoszillator sein Signal.

Zum Betrieb werden die drei Heizbatterien und die Anodenbatterien ins Bodenfach eingelegt, da die Anodenbatterien unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind, wird empfohlen, die Batterien alle 6 Stunden im Uhrzeigersinn auszutauschen. Alternativ war eine Speisung über einen Generator G101/102 oder ein Netzspeisegerät über den Multipolstecker vorgesehen.

Eingeschaltet wird das Gerät durch den Ringschalter am Monophon mit den Stufen 0 - * (leise) - ** (laut). Mit dem Kanalschalter wird der gewünschte Kanal eingestellt, die Antenne voll ausgezogen und es kann losgefunkt werden - so man die entsprechende Lizenz sein eigen nennt.

Technisches Prinzip

Der Empfänger ist als Einfachsuper ausgeführt, nach zwei HF-Verstärkerstufen (5678 und 1T4) wird das Signal mit dem Signal vom Quarzoszillator (1L6) gemischt und die Zwischenfrequenz von 1200 kHz in zwei ZF-Stufen (1T4, 1T4) verstärkt. Nach der Demodulation (1S5) wird die NF nochmals verstärkt (3S4) und auf den Hörer gegeben.

Vom Mikrophon herkommend wird das Signal zunächst verstärkt (1S5, 3S4), mit dem Oszillatorsignal für die Gittervorspannung von V5 (1T4) gemischt und moduliert das im Hauptoszillator (1T4) je nach Stellung des Kanalwahlschalters entstandene und verstärkte (3S4) HF-Signal. In den zwei im Gegentakt arbeitenden HF-Senderöhren (3B4) werden die 1,3 W Ausgangsleistung erreicht.

Röhrenbestückung

V1 und V2 (zwei 3B4, HF-Ausgangsstufe); V3 (3S4, HF-Treiberstufe); V4 (1T4, Sender-Oszillator); V5 (1T4, Oszillator Gittervorspannung); V6 (3S4, NF-Endstufe Modulator); V7 (1L6, Mischröhre, Empfänger-Oszillator); V8 (5678, 1. HF-VerstärkerStufe); V9 (1T4, 2. HF-Verstärkerstufe); V10 (1T4, 1. ZF-Verstärker); V11 (1T4, 2. ZF-Verstärker); V12 (1S5, NF-Vorverstärker und Mikrophon-Vorverstärker); V13 (3S4, NF-Endstufe).

Entwicklung

Mit der Truppenordnung 51 war der Ersatz der Patrouillenfunkgeräte P-Station (SE-104) und P5-Station (SE-105) vorgesehen. Die Entwicklung des Zellweger-Funkgeräts LUX zog sich in die Länge, so dass von Autophon in grosser Eile ein amplitudenmoduliertes Tornisterfunkgerät konstruiert wurde, das sich in Truppenversuchen bewährte.

Es basiert auf dem zivilen Autophon-Funkgerät SE-66 Inf, ins Ausland wurde es in der Exportversion SE-812 exportiert.

Vom SE-101 wurden in den Jahren 1952/54 insgesamt 1000 Stück (die Dokumentation „Funkstationen der Armee“ gibt eine Zahl von 1435 Stück zu einem Preis von 1'800.- Fr. an) beschafft, die Geräte waren 1952/77 vorwiegend bei der Infanterie im Einsatz.

Einsatz

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/se-101.txt · Zuletzt geändert: 2018/12/21 22:38 von 127.0.0.1