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de:r-902

R-902

Richtstrahlstation R-902, MT 4; hergestellt von Brown Boveri & Cie., Baden.

Ab 1963 bis 1967 wurde von Brown Boveri in Baden eine Kleinrichtstrahlstation entwickelt, welche im Vergleich zur UKR wesentlich besser zu transportieren war und die dank viel einfacher Bedienung endlich truppentauglich wurde, mit der Einführung bei der Truppe um 1970 konnte endlich die ungeliebte, da ohne Mehrkanalzusatz nicht mehrkanaltaugliche, TLD / SE-213 liquidiert werden.

R-902 mit Mehrkanalgerät MK-5/4

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • mm, kg

Zubehör

  • Die Sendeendstufe ist in die Parabolantenne integriert.
  • Als Mehrkanalgerät wurde das Trägerfrequenzgerät MK4/5 von Siemens-Albis eingesetzt, neben einem DIenstkanal können gleichzeitig vier Sprechskanäle übertragen werden. Mit einem zweiten MK4/5 kann die Kapazität auf acht Sprechkanäle erweitert werden.

Bedienung

Die Station R-902 besteht aus dem Bediengerät mit der Frequenzaufbereitung, der Sendeendstufe, welche hinten im Kopf hinter der Parabol - Sendeantenne integriert ist und aus einem Mehrkanalgerät MT4/5 für vier Telephoniekanäle.
R-902 R-902, der Sender ist hinten an der Parabolantenne angebracht

Das Mehrkanalgerät MK-5/4 für vier Telephoniekanäle wurde mit der Digitalisierung der Station 1985 durch das MK-7 ersetzt. Mit diesem konnten 15 Sprach- oder Datenkäle mittels Zeitmultiplex in ein Bündelsignal zusammengeführt werden, welches dann mit dem R-902 übermittelt werden konnte. Mehrkanalgerät MK-5/4 Mehrkanalgerät MK-7

Gleichzeitig wurde im Jahre 1985 endlich das Verschlüsselungszusatzgerät CZ-1 eingeführt, dank dem mit dem R-902 qualifizierte Richtstrahlverbindungen möglich wurden.

R-902 mit Mehrkanalgerät MK7 und CZ-1

Mit zwei R-902 konnten Relaisverbindungen realisiert werden, teils konnte die Hälfte der Gespräche mittels zwei MK-5/4 Mehrkanalgeräten abgezweigt und die vier Kanäle auf eine weitere Richtstrahlstrecke weitergegeben werden.
zwei R-902 als Relais zwei R-902 als Relais

Technisches Prinzip

Röhrenbestückung

Entwicklung

Nach den ersten Schritten mit einer röhrenbestückten 6 GHz-Station um 1960 begann Brown Boveri 1963 mit der Entwicklung einer kompakten mobilen Richtstrahlstation. Die militärische Station MT4 arbeitet im Bereich um 8 GHz und basiert auf der zivilen Station MT3, welche im Bereich um 7 GHz arbeitet.

Da aufgrund der verwendeten Filter und Oszillatoren die vierzig schaltbaren Kanäle in einem schmalen Frequenzbereich liegen müssen, wurden verschiedene Varianten mit sich nicht überlappenden Frequenzbereichen entwickelt.

  • R-902/1: Bereiche 7780 - 7819 / 7940 - 7979 MHz, eingesetzt von Einheiten der Armeekorps, Divisionen und Brigaden
  • R-902/2: Bereiche 7820 - 7859 / 7980 - 8019 MHz, eingesetzt in den Ter Zonen
  • R-902/3: Bereiche 7860 - 7899 / 8020 - 8059 MHz kamen in der Schweiz nicht zum Einsatz
  • R-902/4: Bereiche 7900 - 7939 / 8060 - 8099 MHz, eingesetzt auf Stufe Armee

Die Station konnte 1967 in Produktion gehen und wurde um 1970 bei der Truppe eingeführt, um 1988/92 erfolgte eine Aufrüstung mit Digitalisierung der Station und Einführung eines neuen Mehrkanalgeräts MK-7 (von Hasler/Philips) und dem Chiffriergerät CZ-1 (BBC), so dass nun klassifizierte Verbindungen möglich waren.

Einsatz

Bis 1978 wurden 1000 Stück beschafft, die verbesserte Station war bis 2005 im Einsatz und wurde dann nach Ablösung durch die Station R-905 liquidiert.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/r-902.txt · Zuletzt geändert: 2022/12/12 11:09 von mboesch