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KFF-58
Krypto - Funkfernschreiber 58, KFF-58; hergestellt von Dr. Edgar Gretener AG, Zürich.
Da - vor allem wenn Funkverbindungen zum Einsatz kamen - die Telekryptogeräte 53 öfters „aus dem Tritt fielen“, entwickelte Dr. E. Gretener ein verbessertes Nachfolgemodell, welches im Wesentlichen auf einem ETK-R 55 und einem mit einer automatischen Synchronisationsvorrichtung bestehenden Chiffrierteil des Telekrypto 53 besteht:
Mit dem Krypto - Funkfernschreiber 58 erhielt die Schweizer Armee eines der weltbesten Funkfernschreibgeräte mit Echtzeitverschlüsselung.
Technische Daten
- Prinzip: Chiffriergerät
- Betriebsarten: basierend auf dem Vernam - Prinzip mit integriertem Schlüsselzeichengeber
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 220 V (100 - 265 V) Wechselstromnetz
Dimensionen
- Fernschreiberteil (in Kiste): 320 x 660 x 600 mm, 69 kg
- Chiffrierteil (in Kiste): 340 x 610 x 340 mm, 28 kg (klassifiziert)
total: 97 kg
Zubehör
- LU-68: Lochstreifenumsetzer 68
Bedienung
Der Krypto - Funkfernschreiber 58 besteht im wesentlichen aus dem Druckwerk und der Buchstabentastatur eines Einton - Kombinationsschreibers ETK mit den vierzehn Zeichenelementen, im Gegensatz zum CCITT No.2 Fernschreiber sind hier auch verstümmelte Zeichen, bei denen wie bei einer Siebensegmentanzeige nur ein Strich fehlt, oftmals lesbar und werden nicht durch andere Zeichen ersetzt.
Die eigentliche Chiffrierung erfolgt im auf das Grundgerät des Fernschreibers aufgesetzte Chiffriergerät. Nur das Chiffriergerät war als „geheim“ klassifiziert.
Der Schlüssel besteht aus einem Buchstabenschlüssel von 12 Buchstaben und einem Zahlenschlüssel aus 4 von 8 Zahlen. Die vier Permutierwalzen /-räder auf der linken Seite und die Nockenräder auf der rechten Seite des Schlüsselablesefensters werden elektrisch mit Wählschaltern in die Ausgangposition gebracht, je nach Ziffernschlüssel werden dann die Zahlenhebel 1 - 8 eingeschaltet.
Der KFF-58 enthält als wegweisende Verbesserung eine „SYN KRYPTO“ Betriebsart, die sendende und empfangende Maschine laufen durch Synchronisierungsimpulse dauernd synchron, auch wenn keine Zeichen gegeben werden. Wenn die Synchronisierungsimpulse aufgrund von Funk - Ausbreitungsstörungen ausfallen, erfolgt die Synchronisierung durch einen internen Quarzoszillator, Senderausfälle können so bis zu mehrere Minuten überdrückt werden, ohne dass die Maschinen aus dem Takt fallen.
Der Sendevorgang erfolgt synchron, gedruckt werden die Zeichen asynchron, zur Überbrückung der Zeitdifferenz müssen zwei Zeichen (zweimal 14 Bits) gespeichert werden können. In der ursprünglichen Version erfolgte die Speicherung auf elektromechanischem Weg mittels Relais, in der 1968 verbesserten Version wurde der 2 x 14 Bit Speicher durch einen elektronischen Speicher ersetzt.
Der KFF-58 ist ebenfalls mit dem runden SPG, dem Schlüsselproduktionsgerät, ausgerüstet, dieses ist nichts anderes als ein Buchstaben - Zufallsgenerator, mit dem sich ein zufälliger Meldeschlüssel generieren lässt.
Technisches Prinzip
Röhrenbestückung
Entwicklung
Einsatz
Aufgrund der Tatsache, dass der KFF-58 das vierzehn - Element - Alphabet des ETK verwendet, konnte er nicht mit anderen Chiffriergeräten zusammenarbeiten. Die KFF-58 wurden 1991 aus dem Korpsmaterial zurückgezogen.
Die aufgesetzten Chiffrierteile (mit den Chiffrierwalzen) wurden praktisch vollständig aufgelöst d.h. zerstört, die Schreibtelegraphen wurden teils im Rahmen von Liquidationen verkauft.
Technische Unterlagen
- KFF-58, Funktionsbeschreibung 505-2c, Gretag AG
- KFF-58, Funktionsbeschreibung (Abbildungen) 505-2c, Gretag AG
- KFF-58, Wartungsvorschrift 505-11, Auszug aus dem Technischen Handbuch, Gretag, Zürich.
- KFF-58 und TC-61, Einbau Permutierschalter 508, Gretag AG, Regensdorf
- KFF-58 Pegelmessungen, MKV, ALN 619-0903
- Normalgeber P-KFF-1, Gretag AG, Regensdorf
Weitere Informationen
- Das Fernmeldematerial der Schweizerischen Armee, Band 10, Codes und Chiffrierverfahren, Merker Verlag, Luzern