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SE-402: Sender Hallicrafters HT-4

HT-4; hergestellt von Hallicrafters; Sender der Kurzwellenstation SM46 res. SE-402.

Der Kurzwellensender HT-4 wurde von Hallicrafters zu Ende der Dreissigerjahre entwickelt und 1938 vorgestellt. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde der Sender für den Bedarf der Armee in grossen Stückzahlen ab Band produziert und kam als BC-610 zum Einsatz.

In den Kriegsjahren wurde eine technisch identische aber bezüglich Bedienelementen etwas abgespeckte „Austerity“-Version BC-610-I hergestellt, diese ist daran erkennbar, dass sich oben auf der Front nur drei Messinstrumente befinden und die Front nicht mehr über die Dreiteilung der frühen Geräte verfügt.

Sechzig Gerätesätze SCR-399 wurden für die Schweizer Armee aus amerikanischem Surplus erworben und kamen als SM46 res. SE-402 ab 1947 zur Truppe.

SE-204: BC-610

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 830 x 790 x 1050 mm, 245 kg

Zubehör

  • Als Standardantenne kann eine Halbwellen - Dipolantenne (angepasst mit der variablen Leistungskreisspule) oder eine Langdraht- oder Rutenantenne eingesetzt werden. Zur Anpassung der letzten beiden Antennen ist ein Antennenanpassgerät BC-939 notwendig.
  • Zur Frequenzkontrolle war der Wellenmesser BC-221 als Teil des Stationsmaterials der SM46 im Einsatz.
  • Zur Besprechung kam in der Station SM46 der Mikrophonverstärker BC-614 mit Eingängen für ein dynamisches und ein Kohlemikrophon zum Einsatz.

Bedienung

SE-204: BC-610 Der Kurzwellensender Hallicrafters HT-4 deckt die Amateurfunkbänder 120 - 20 m resp. den Frequenzbereich von 2 - 18 MHz ab.

Er besteht aus vier Stufen, der Oszillatorstufe, der Trenn- / Verdopplerstufe, einer Zwischenkreis - Verstärkerstufe und der Leistungs - Endstufe. Diese müssen alle einzeln abgestimmt werden, was das Gerät für Funkamateure zu einem faszinierenden Werkzeug und für Milizfunker, die am liebsten Geräte mit Einknopf-Abstimmung eingestellt hätten, zu einem Albtraum machten. Da die amerikanische Bedienungsanleitung in Englisch gehalten war, wurde die Abstimmungsanleitung für die Funker in einer Leporello-artigen „Handorgel“ zusammengefasst.

Die Frequenz kann entweder mit einem freilaufenden Oszillator („M.O.“) oder quarzkontrolliert eingestellt werden. Mit einem Satz von 2 x 36 Quarzen kann mit Abstimmung auf die Grund- und die erste und zweite Oberwelle (resp. doppelte und vierfache Quarzfrequenz, „Doubler“) abgestimmt werden; da diese Frequenzen von den zahllosen BC-610 der U.S.-Armee genutzt wurden, herrschte auf den typischen Betriebsfrequenzen oft ein Interferenz-Wirrwarr, im VFO-Betrieb war die Frequenz wenig stabil.

Die Abstimmung ist im Handbuch genau beschrieben, zunächst wird die Spannung angeschlossen, die Heizspannung für die Leistungsröhren muss mit „FILAMENT VOLTAGE“ auf genau 5.3 V eingestellt werden.

Dann werden die Klappen oben am Sender geöffnet und die der Betriebsfrequenz entsprechende Tuning Unit und die Spule für den Leistungskreis („TANK COIL“) eingesteckt; für drei vorabgestimmte Frequenzen konnten die Tuning Units vorabgestimmt werden. Für die acht Frequenzbereiche waren jeweils drei Tuning units (um nebeneinander liegende Frequenzen vorabstimmen zu können) und jeweils zwei Leistungsstufen-Spulen vorhanden.

SE-204: BC-610SE-204: BC-610
Links: Tuning units werden eingestecktRechts: Tank coils werden eingesteckt

Gemäss der Anleitung musste dann auf maximalen Gitterstrom in der Leistungsstufe und minimalen Anodenstrom abgestimmt werden. Die Antennenabstimmung erfolgt durch Anpassung der Antennenkopplung („ANTENNA COUPLING“) auf einen Anodenstrom von ca. 100 mA und Regulierung der Antennenabstimmung („ANTENNA TUNING“) auf maximalen Antennenstrom von 290 mA.

Technisches Prinzip

SE-204: BC-610

Röhrenbestückung

V1 (6V6, Oszillator); V2 (6L6, Buffer, Doubler); V3 & V4 (je 807, Treiber-Stufe); V5 (250TH, Leistungs - Stufe); V6 & V7 (100TH, Modulator-Stufe).

Entwicklung

Der Sender HT-4 wurde um 1938 von Hallicrafters eingeführt und als BC-610 resp. als vereinfachte Version BC-610-I einer einer grossen Stückzahl von wohl 25'000 Einheiten gefertigt.

Einsatz

In der Schweiz wurde der Sender als Teil der Funkstation SM46 resp. SE-402 aus amerikanischem Surplus erworben. Von den beschafften 60 Stationen wurden 12 Stationen den Flieger- / Flabtruppen und 48 Stationen den Funkerkompanien zugeteilt. Zuletzt arbeiteten diese noch im Rundspruchnetz zur Ausstrahlung von Alarmmeldungen über Flieger- oder Gasangriffe, die dann mit entsprechenden bequarzten E-627 empfangen wurden.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/ht-4.txt · Zuletzt geändert: 2020/06/04 17:18 von 127.0.0.1