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Hasler AG, Bern

Firmengeschichte

Im Jahre 1852, vier Jahre nach Gründung der Eidgenossenschaft und im Jahre der Einführung des eidgenössischen Münzsystems und der Grundsteinlegung des Bundeshauses wurde in Bern die Eidgenössische Telegraphenwerkstätte gegründet, um Geräte für den in diesem Jahre durch eingeführten Telegraphendienst herzustellen. So bestand in den Gründungsjahren eine sehr nahe Zusammenarbeit zwischen der späteren Hasler AG und der eidgenössischen Telegraphen-Verwaltung.

Zunächst wurden Räumlichkeiten in der Kaserne 2 und der Brunngasse 17 bezogen, dem Werkführer Matthias Hipp aus Reutlingen wurde 1855 Gustav Hasler als Adjunkt zur Seite gestellt. Zunächst wurden für die Drahttelegprahie Morseschreiber mit Gewichts- und später Uhrwerkantrieb gefertigt. Nachdem Hipp 1860 in Neuenburg eine eigene Telegraphenwerkstätte gründete, übernahm Gustav Hasler die Leitung des Betriebs, 1862 wurde an der Vannazhalde ein repräsentatives Fakrikgebäude gebaut.

Bis 1864 stellte sich eine erfreuliche Entwicklung ein, indem bis 80 Prozent der produzierten Telegraphenapparate in den Export gingen und entschieden wurde, den Produktionsbetrieb in die Privatwirtschaft zu entlassen. Mit der Einführung des Telephondienstes 1881 und des Selektors, einer Wählvorrichtung, wurde das Produktionsfeld erweitert, fortan stellte Hasler Telephonapparate und Telephonzentralen her. Das Tischtelephon von 1927 und die Wandstation von 1930 blieben über Jahrzehnte im Einsatz, die Wandstationen fanden sich in ländlichen Gebieten noch bis ins Ende des 20. Jhdts.

Der Rundfunk erlebte in der Schweiz erst mit der Indienststellung der Landessender in den drei Landessprachen im Jahre 1931 den Durchbruch, 1936 entschied die Geschäftsleitung die Hochfrequenztechnologie - vorwiegend wurden Sendeanlagen entwickelt - in ihr Tätigkeitsgebiet aufzunehmen, was durch ein Lizenzabkommen mit der britischen Marconi unterstützt wurde. Eine der bedeutendsten Sendeanlagen war neben den Kommunikationssendern der Radio Schweiz AG die Anlage des Schweizerischen Kurzwellensenders Schwarzenburg, der im Jahre 1940 den Probebetrieb und wenig später den Regelbetrieb aufnehmen konte.

Kleinfunkstation K-Dm In den Kriegsjahren machte die Firma erste Erfahrungen mit dem Dezimeterwellenbereich, so wurde die Dezimeter - Kleinfunkstation „K-Dm“ bei der Truppe eingeführt. Das Ultrakurzwellenspektrum wurde für Radiosonden zur Übertragung von Daten von Wetterballonen genutzt. 1937 wuren Versuche der Erschliessung von Berghütten mit drahtloser Telegraphie unternommen, so wurde noch vor dem Krieg die Monte Rosa-Hütte mit einer drahtlosen Verbindung ans öffentliche Telephonnetz von Zermatt angeschlossen. Weitere Anwendungen im Ultrakurzwellenbereich ergaben sich für die militärische, Polizei- und Flugfunkkommunikation. Grosse Bedeutung erlangte auch die Trägerfrequenztechnologie.

Weitere Geschäftsfelder waren Geschwindigkeitsmesser (Tachometer und Tachographen), Instrumente für die Aviatik, Ampel- und Eisenbahnsignalanlagen und Technologie für die in der Schweiz bedeutende Textilindustrie.

1963 erfolgte die Umwandlung mit der zwischenzeitlich übernommenen Autelca in die Hasler Holding AG, mit einer Beteiligung am Telekommunikationsgeschäft der Zellweger fusionierte die Hasler AG im Jahre 1987 mit Autophon zur ascom.

Weitere Informationen

  • Hasler 1852 - 1952, Hundert Jahre Fernmeldetechnik und Präzisionsmechanik
de/hasler.txt · Zuletzt geändert: 2019/12/01 13:31 von 127.0.0.1