Hallicrafters Co., Chicago IL
Die amerikanische Firma Hallicrafters machte sich in den Dreissigerjahren als Hersteller von Weltempfängern und Amateurfunkequipment einen Namen, im Zweiten Weltkrieg erhielt die Firma Aufträge der U.S. Army, etliche Geräte kamen später aus dem Surplus in der Schweiz in den Einsatz.
Das Preis- und Fertigungsniveau der Geräte von Hallicrafters bewegte sich stets im unteren bis mittleren Segment, so dass die Geräte erschwinglich und die Modellpalette extrem breit waren - technisch entsprachen sie eher semiprofessionellem Niveau und konnten nicht ganz zu den professionellen High Grade - Geräten von Collins, Watkins-Johnson oder Rohde & Schwarz aufschliessen.
Firmengeschichte
Im Jahr 1933 konnte William Halligan aus Boston die Firma Silver-Marshall Inc. nach deren Bankrott preisgünstig erwerben, eine Gerätefertigung hatte sie nie betrieben, brachte aber eine dringend notwendige Produktions-Lizenz mit. Im April 1934 wurde der erste Empfänger, der Geradeausempfänger S-1 Skyrider vorgestellt, die Firma erhielt die Bezeichnung Hallicrafters.
Die Empfängerproduktion blieb auf einem niedrigen Niveau, William Halligan tat sich mit Arthur Case (Case Electric Co.) und Ray Durst von Echophone Radio Co. zusammen und kam so endlich an die dringend notwendigen RCA-Lizenzen um deren patentierte Empfängerschaltungen nutzen zu dürfen.
Die Modellpalette nahm nun sprunghaft zu, neben den fast jährlich neu aufgelegten Skyrider-Modellen und dem Einsteigergerät Sky Buddy waren die Super Skyrider Superhet-Empfänger die Flaggschiffe. Die Modellbezeichnungen S-xxx standen für die Superhets, die Modelle SX-xxx für meist fast baugleiche Geräte mit Quarzfilter zur Verbesserung der Selektivität. Ein der Modellbezeichnung nachgestellte U bedeutet, dass das Gerät mit einem Universaltransformer ausgestattet ist, also nicht nur mit 110 V sondern auch mit den in Europa üblichen 220 V betrieben werden kann.
Die Hallicrafters-Empfänger waren technisch stets auf dem neusten Stand, dank der Verwendung von Standardbauteilen aus der Rundfunkindustrie versuchte man „am meisten Radio pro Dollar“ zu bieten.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs erhielt Hallicrafters Aufträge zur Versorgung des amerikanischen Militärs, vom Doppelsuper SX-28 liefen 50'000 Stück und vom Kurzwellensender HT-4, der in der aus amerikanischem Surplus stammenden SM46 zum Einsatz kam, 18'000 Einheiten vom Band.
In den Sechziger Jahren wurde die Firma an die Northrop Corp. verkauft, die Verkäufe brachen ein, die Firma wurde mehrmals weiterveräussert und wurde 1979 geschlossen. William J. Halligan starb im Juli 1992 im Alter von 93 Jahren.