de:fahrbar_leichte_funkstation_19
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+ | ====== Fahrbar Leichte Funkstation 19 / 25 ====== | ||
+ | **Fahrbar Leichte Funkstation 19**; entwickelt als **Funken - Kleinstation Gr.Fu.Kl.St.18** von [[Telefunken, | ||
+ | Nach dem ersten Weltkrieg musste moderneres Material für die Funktelegraphie beschafft werden. Angesichts der sehr knappen finanziellen Verhältnisse wurden zunächst sechs Stationen aus Beständen der deutschen Reichswehr auf Protzfahrzeugen beschafft. | ||
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+ | Mit der stürmisch verlaufenden technischen Entwicklung wurde das Material modernisiert und 1925 zu den nachgerüsteten sechs Stationen F.L.19 weitere zehn Stationen erworben, alle 16 Funkstationen mit dem Zwischenkreis-Röhrensender ARS 87b und einem leistungsfähigeren Empfänger erhielten die neue Bezeichnung F.L.25. | ||
+ | ===== Varianten der Fahrbar Leichten Funkstation ===== | ||
+ | |[[FL19 (1919)]]|[[FL19 (1925)]]|[[FL25 (1925)]]|[[FL25 (1932)]]| | ||
+ | {{: | ||
+ | Erste Konfiguration (1919): Empfänger E213a mit NF-Verstärker EV211b, Sender 0,4 T.V. (Abbildung aus Publikation von R. Ritter) | ||
+ | ===== Technische Daten ===== | ||
+ | * [[Prinzip]]: | ||
+ | * [[Sender]]: [[Telefunken, | ||
+ | * [[Empfänger]]: | ||
+ | * [[Betriebsarten]]: | ||
+ | * [[Frequenzbereich]]: | ||
+ | * [[Sendeleistung]]: | ||
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+ | ==== Stromversorgung ==== | ||
+ | * [[Benzingenerator|Generatorbetrieb]]: | ||
+ | * [[Akku / Batteriebetrieb]]: | ||
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+ | ==== Dimensionen ==== | ||
+ | * Empfänger- und Senderkasten jeweils 450 x 630 x 310 mm, ca. 40 kg | ||
+ | * Apparatewagen (mit den " | ||
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+ | ==== Zubehör ==== | ||
+ | * Als Standardantenne kam eine sechsdrähtige **Schirmantenne** auf einem 15 / 17 m hohen Kurbelmast mit einem Gegengewicht zum Einsatz. | ||
+ | * alternativ wurde eine 60 m lange **T-Antenne** zwischen zwei 12 m hohen Steckmasten aufgebaut, in Bodennähe wurden ebenfalls 60 m lange Drähte als Gegengewicht aufgespannt. | ||
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+ | ===== Stationsmaterial ===== | ||
+ | Die von der Deutschen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie, | ||
+ | Die Station war auf zwei Protzfahrzeugen, | ||
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+ | Als Sender kamen in der ersten Konfiguration zunächst ein Telefunken Löschfunkensender 0,4 T.V. für tönende Telegraphie B2 zum Einsatz. Dieser konnte im Bereich 187,5 - 2000 kHz abgestimmt werden, die Antennenleistung lag bei 400 W, die Primärleistung bei 1000 W. | ||
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+ | Im Rahmen der Erneuerung des Stationsmaterials 1925 wurden die bestehenden FL19 nachgerüstet und zehn neue Stationen angeschafft, | ||
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+ | Zweite Konfiguration (1925): Empfänger Tfk Spez 7 Bs mit NF-Verstärker Spez 60 Bs; Sender Tfk ARS 87 (Geräte in Schweizer Privatsammlung). | ||
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+ | Als **Empfänger** wurde zunächst ein **Primär- / Sekundär - Audionempfänger E213a** eingesetzt, der den Bereich von 86 kHz - 2000 kHz abdeckt und mit zwei Trioden RE 11 bestückt ist. Aufgrund der ungenügenden Ausgangsleistung wurde ein Zweiröhren - Niederfrequenzverstärker EFV 211b nachgeschaltet, | ||
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+ | 1925/6 wurde dieser Empfänger durch den **Zweikreis - Reflexempfänger Spez 7 Bs** ([[E25]]) ersetzt, der den Bereich 125 kHz - 2000 kHz abdeckt. Im Empfänger und dem nachgeschalteten NF-Verstärker Spez 60 Bs kommen insgesamt vier Trioden RE 062t zum Einsatz. | ||
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+ | 1931/2 wurde auf den wesentlich empfindlicheren und trennscharfen Empfänger **Spez 470 Bs** ([[E31]]) nachgerüstet, | ||
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+ | Letzte Konfiguration (1932): Empfänger Spez 470Bs, Sender ARS87 (Abbildung aus Publikation von R. Ritter) | ||
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+ | Als Antennenmaterial war eine Schirmantenne vom 15 m Teleskopmast auf dem Hinterwagen oder eine zwischen zwei 12 m hohen Steckmasten ausgespannte 60 m T- oder L- Zweidrahtantenne vorgesehen. | ||
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+ | (Werksabbildung K+W aus Publikation von R. Ritter) | ||
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+ | Die Stromversorgung erfolgte mittels Benzinaggregat Siemens MG 1949. | ||
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+ | (Abbildung aus einer Publikation von R. Ritter) | ||
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+ | ===== Technisches Prinzip ===== | ||
+ | * [[Sender]] | ||
+ | * **Löschfunkensender 0,4 T.V.** (1919): von einem Mittelfrequenzkreis gespiesener Hochspannungstransformator, | ||
+ | * **Röhrensender ARS 87** (1925): Zwischenkreis - Röhrensender [[Frequenzbereich]] 187,5 - 790 kHz | ||
+ | * [[Empfänger]] | ||
+ | * **E213a** (ab 1919): Primär- / Sekundärempfänger mit Rückkopplung, | ||
+ | * gefolgt von **E266**, ein oder zwei Apparate geschaltet als Ein- oder Zweikreisempfänger, | ||
+ | * dann **[[E-25|Spez 7Bs]]** (1926), nachgeschalteter NF-Verstärker **Spez 60 Bs** | ||
+ | * gefolgt vom Mittelwellenempfänger [[E31|Spez 470 Bs]] (1932) | ||
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+ | ==== Röhrenbestückung ==== | ||
+ | * [[Sender]] | ||
+ | * **Löschfunkensender 0,4 T.V.** (1919): keine | ||
+ | * **Röhrensender ARS 87** (1925): Anodenspannungs-Gleichrichter [[RG63]], Sendetriode [[RS19]] | ||
+ | * [[Empfänger]] | ||
+ | * **E213a** (ab 1919): Primär- / Sekundärempfänger mit Rückkopplung, | ||
+ | * gefolgt von **E266**: Einröhrenaudionempfänger bestückt mit einer [[RE11]], zum Einsatz als Zweikreisempfänger konnten zwei gleichartige Empfänger hintereinandergeschaltet werden; NF-Verstärker EV285 mit zwei Röhren [[RE11]] | ||
+ | * dann **[[E-25|Spez 7Bs]]** (1926), zwei Röhren [[RE11]], später [[RE062t]]; NF-Verstärker Spez 60Bs mit ebenfalls zwei Röhren [[RE11]], später [[RE062t]]. | ||
+ | * gefolgt vom Mittelwellenempfänger [[E31|Spez 470 Bs]] (1932), bestückt mit sechs Stück [[RE074n]] | ||
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+ | ==== Entwicklung ==== | ||
+ | Die Grosse Funken- Kleinstation Gr.Fu.Kl.St.18 wurde von [[Telefunken, | ||
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+ | Von diesen Stationen konnten zur Zeit der Aufstellung der redimensionierten deutchen Reichswehr einige Stationen erworben werden, aufgrund der Quellenlage ist nicht klar, ob tatsächlich zunächst sechs (Löschfunken-)Stationen beschafft und mit der Erneuerung des Stationsmaterials 1925 elf weitere Stationen dazukamen, oder ob bereits ursprünglich siebzehn Stationen beschafft werden, die alle zusammen 1925 mit neuen Apparaten aufgerüstet wurden. | ||
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+ | ==== Einsatz ==== | ||
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+ | Eingesetzt wurden die mit Röhrensendern erneuerten Stationen auf Divisionsebene, | ||
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+ | Die F.L.-Stationen wurden als Protzfahrzeuge von einem Schweren Motorlastwagen oder notfalls auch vier- sechsspännig mit Pferden an die Einsatzorte verschoben. Im Hinterwagen mit dem Benzingenerator war auch der Teleskopmast für die Schirmantenne montiert, alternativ konnten T- oder L-Antennen mit Steckmasten aufgebaut werden. | ||
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+ | Bei den Fliegertruppen, | ||
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+ | Die Fahrbar Leichte Funkstation 25 wurde endlich 1941 durch die [[SE-300|FL 40]] aus dem Hause [[Zellweger, | ||
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+ | ===== Technische Unterlagen ===== | ||
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+ | ==== Weitere Informationen ==== | ||
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