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ETK

Einton - Kombinationsschreiber / ETK; hergestellt von Dr. Edgar Gretener AG, Zürich.

Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte Dr. E. Gretener auf eigene Initiative den Streifenfernschreiber „Einton - Kombinationsschreiber“ (ETK), das Funkfernschreibverfahren basiert auf einem eigens entwickelten 14 Element - Code. Im Gegensatz zum Baudot Code CCITT No. 2, bei welchem schon der Ausfall eines Zeichens (beispielsweise in einer störungsbehafteten Funkübertragung) zur Verstümmelung des Spruchs führt, ist der Text im 14 Segment - Code in der Regel auch bei übertragungsbedingtem Ausfall eines Segments noch problemlos zu entziffern.

Der ETK wurde zunächst auf drahtgebundenen Fernschreibverbindungen eingesetzt, erst die verbesserte Version ETK-R (Modell 55) erlaubte mit verbesserten Filtern eine bessere Übertragungsqualität auf dem Funkweg. Erweitert wurde die Anlage mit dem Telekrypto 53 zur Echtzeitverschlüsselung, allerdings führte die mangelnde Synchronisierung bei Störungen in der Funkübertragung und verstümmelter resp. fehlender Übermittlung eines einzelnen Zeichens schon dazu, dass der Rest des Funkspruchs nicht mehr korrekt dechiffriert werden konnte und der Fernschreiber „chinesisch“ schrieb…

Mit dem Nachfolgegerät, dem Krypto- Funkfernschreiber 58 mit seiner automatischen Synchronisiervorrichtung erhielt die Schweizer Armee eines der weltbesten Funkfernschreibgeräte mit Echtzeitverschlüsselung.
Anlage ETK 50

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 440 x 420 x 325 mm, 27.5 kg

Zubehör

  • Im Gerätedeckel ist das Multipol-Verbindungskabel und das Netzkabel untergebracht.

Anlagematerial

Auf der Suche nach einem Ersatz für den mechanisch aufwendigen und bei Funkübertragung störungsanfälligen Typentelegraphen entwickelte Dr. E. Gretener in den Vierzigerjahren einen Streifenfernschreiber, der durch seine genial einfache Konstruktion und geringes Gesamtgewicht in der Schweiz Aufsehen erregte.

Im Gegensatz zum Fernschreiber basierte der ETK auf einem eigens entwickelten Kombinationsalphabet: Sämtliche Buchstaben werden aus 14 Zeichenelementen zusammengesetzt, welche von einem Typenrad auf einen Papierstreifen gedruckt werden. Dass bei Ausfall eines Segments auch verstümmelte Zeichen noch erkennbar sind, verleiht dem System gegenüber den Fernschreibern, welche mit dem Baudot Code CCITT No.2 arbeiten, eine grössere Fehlerredundanz.

Beim Einton - Konbinationsschreiber ETK ist die Elektronik mit dem Linienverstärker im Transportkoffer eingebaut, der eigentliche Schreiber mit der Tastatur und dem Streifenschreibwerk wird zum Betrieb aus dem Gehäuse herausgezogen.

Jedes Zeichen besteht aus einem Startimpuls (20 msec.), vierzehn Impulsen (0 oder 1, d.h. Strom fliesst oder stromloser Zustand) und einem Stoppimpuls (30 msec.), bei jedem Tastendruck resp. für jedes Zeichen dreht sich die Steuerwelle einmal um 360°. Das „Impulsprogramm“ für ein Zeichen hat also eine Dauer von 200 msec., in der Sekunde können so fünf Zeichen übermittelt werden.
"Impulsprogramm" für ein Zeichen
Der Kollektorverteiler, auf dem für den Sendebetrieb die einzelnen Segmente eines Zeichens festgelegt sind, und der Typenrevolver, auf dem wie auf einem Typenrad die vierzehn Segmente als Druckzeichen vorhanden sind, liegen auf derselben Achse, der Steuerwelle - sie drehen sich somit synchron.

Im Sendebetrieb wird auf Druck irgendeiner Taste zunächst der Startimpuls ausgelöst, der Startmagnet wird stromlos, die Steuerwelle beginnt sich zu drehen. Die Schleifbürste streicht über die Kontakte des Kollektorverteilers, das Tonsignal mit den vierzehn Impulsen zur Aussendung des Schriftzeichens wird generiert.
Schriftzeichenentstehung beim Senden

Im Empfangsbetrieb löst der ankommende Startimpuls das Drehen der Steuerwelle aus. In der folgenden Phase der vierzehn Segmentschritte wird der Typenrevolver um die Achse gedreht und die Zeichen werden gedruckt.
Typenrevolver
Bei einem anliegenden Signal wird der Druckvorgang unterdrückt, bei einem stromlosen Zustand im Zeitraum des entsprechenden Zeichenschritts wird das Segment durch das Druckwerk aufs Papier gedruckt, d.h. die Zeichenelemente während der Stromlücken einer Zeichendauer (Impulsprogramm) werden gedruckt. Der Papiervorschub erfolgt jeweils während des Start-Stopschritts.
Schriftzeichenentstehung, Beispiel Buchstabe R

Zum Betrieb wird der Verstärker im Transportkasten mit dem NF-Ausgang des Empfängers und dem Telephonieeingang des Senders verbunden. Ein dickes Multipolkabel verbindet den Verstärker / Modem mit der Fernschreibmaschine.

Im Innern der Fernschreibmaschine ist die Steuerwelle, der Start-Stop-Magnet und hinten der Typenrevolver erkennbar.
Fernschreibmaschine offen

Zum Einlegen des Papiers muss der Deckel geöffnet und der Papierstreifen gemäss Vorschrift eingelegt werden. Wichtig ist, dass die Filzrolle im Druckwerk im richtigen Masse mit Tinte getränkt ist.
Papierstreifen einlegen

Auf drahtgebundenen Leitungen läuft der ETK-Fernschreiber im Eintonbetrieb, d.h. in einer Zeichenperiode steht „stromlos“ für den 0-Zustand und ein 1500 Hz-Signal für den 1-Zustand.
Versuche mit dem Funkbetrieb mit Einsatz von ETk 47/50 zeigte, dass vor allem in den „stromlosen“ Pausen zwischen den mit dem 1500 Hz-Ton modulierten Zeichenschritten das beim AM-Empfang praktisch immer vorhandene Rauschen und atmosphärische Störungen den Empfang und die Lesbarkeit beeinträchtigten.

Für den Funkbetrieb wurde im ETK-R ein Zweitonbetrieb realisiert, für den „0“ und den „1“-Zustand stehen hierbei nicht mehr „stromlos“ resp. 1500 Hz, sondern zwei Töne, die Ruhefrequenz von 1255 Hz (entsprechend dem „0“-Zustand) und die Tastfrequenz von 1145 Hz (entsprechend dem „1“-Zustand).
Damit liegt dauernd eine Tonfrequenz an, der Sendungsinhalt resp. die Zeichenschritte werden quasi frequenzmoduliert, wodurch das System unempfindlich(er) gegen Ausbreitungs- und atmopshärische Störungen ist.

Als Spezialität kann im ETK-R auch die erste Oberwelle (anstelle von 1200 Hz ± 55 Hz also 2400 Hz ± 110 Hz ausgewertet werden, was den Empfang bei Fading verbessert (Betriebsschalter „Funk - Fading“).

Das Gerät ETK-R kann auch vom Zweiton- auf den störungsanfälligeren Eintonbetrieb mit 1500 Hz zur Kommunikation mit dem ETK-47/50 umgeschaltet werden (beispielsweise für Drahtbetrieb).

Zur Lochstreifenerstellung wurde der Streifenfernschreiber Siemens T. typ. 68 eingesetzt, hiermit konnte gleichzeitig zur Erstellung des Lochstreifens der Text auch in Klarschrift ausgedruckt werden.

Technisches Prinzip

Röhrenbestückung

Entwicklung

Zum Ersatz des Schreibtelegraphen 34, die Fernschreibanlage umfasste nebst dem Benzinaggregat insgesamt acht Kisten, entwickelte Dr. E. Gretener in den letzten Kriegsjahren auf eigenes Risiko den Einton - Kombinationsschreiber ETK.

Im Gegensatz zum Fernschreiber basierte der ETK auf einem eigenen Kombinationsalphabet, sämtliche Buchstaben werden aus 14 Zeichenelementen zusammengesetzt, welche von einem Typenrad auf einen Papierstreifen gedruckt werden. Dass auch verstümmelte Zeichen noch erkennbar sind, verleiht dem System gegenüber den Fernschreibern, welche mit dem Baudot Code CCITT No.2 arbeiten, eine grössere Fehlerredundanz.

Eine erste Bestellung von 50 Einton-Kombinationsschreibern ETK Modell 47 konnte 1947 für drahtgebundenen Einsatz geliefert werden, nach Verbesserungen an der Tastatur entstand das zuverlässigere Modell 50. Da das System für Funkfernschreibbetrieb durch Synchronisationsprobleme oftmals aus dem Tritt fallen konnte, wurde auf Betreiben der „Kriegstechnischen Abteilung“ eine verbesserte Version geordert, in einem Modem wurde ein frequenzumgetasteter NF-Subträger generiert, um einen gittermodulierten Sender im Telephoniemodus direkt ansteuern zu können und die Umrüstung auf Frequenzumtastung des Trägers (FSK) zu umgehen.

Einsatz

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/etk.txt · Zuletzt geändert: 2019/11/27 16:06 von 127.0.0.1