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Empfangsanlage E31
Empfänger Spez 470 Bs; hergestellt von Telefunken, Berlin.
Technische Daten
- Prinzip: Geradeausempfänger, rückgekoppeltes Audion
- Frequenzbereich: 100 - 1091 kHz
Stromversorgung
- Akku / Batteriebetrieb: Heizakkumulator R2C, 6 Volt, 32 Ah; Anodenspannung 120 Volt, zwei Anodenbatterien 60 Volt (No. 9660)
Dimensionen
* Empfängerkiste: 635 x 452 x 310 mm, 39 kg
- Heizakkumulator 275 x 310 x 180 mm, 17.8 kg; zwei Anodenbatterien
- Rahmenantennenkiste: 340 x 1060 x 215 mm, 23 kg
Zubehör
- Antennenmaterial
- Rahmenantenne Spez 706 Bs (auch zur Peilung auf Langwellen)
- 30 m Eindrahtantenne, 10 m hoch
Bedienung
Der Empfänger E31 ist ein Lang- / Mittelwellenempfängerm der als Geradeausempfänger mit drei HF-Vorstufen und Audion mit variabler Rückkopplung.
Der Frequenzbereich ist in vier Einzelbereiche aufgeteilt:
- I: 1091 - 522 kHz
- II: 546 - 265 kHz
- III: 273 - 125 kHz
- IV: 136.5 - 100 kHz
Der Empfänger verfügt über zwei separate Antenneneingänge für eine Rahmenantenne und eine Langdrahtantenne, beim Einsatz als Peilempfänger kann diese als Hilfsantenne geschaltet werden. Die Langdrahtantenne wird über Verkürzungskondensatoren und eine variable Antennenankopplung auf die 1. HF-Stufe geschaltet, die Rahmenantenne wirkt direkt auf die erste HF-Vorstufe.
Die obere Reihe der Bedienelemente dient der Bedienung der Antennen-Eingangsschaltung, hier wird die Antenne gewählt, die Antennenkopplung kann reguliert werden (lose Kopplung > höhere Trennschärfe), das Antennensignal kann abgeschwächt werden und mit dem Phasing-Regler kann ein Störer durch Phasing eliminiert werden.
Der Empfänger verfügt über drei Hochfrequenzstufen, der entsprechende Frequenzbereich wird mit dem Schalter „Stufen“ (1) gewählt, mit dem Drehkondensator „Abstimmung“ (2) erfolgt die Abstimmung, die Frequenz muss von der im Sichtfenster angezeigten Logskalenposition über Eichtabellen eruiert werden.
Mit den zwei Drehkondensatoren „Abstimmungskorrektur“ (3,4) können die Siebkreise auf die Empfangsfrequenz abgestimmt werden.
Die Lautstärkeregelung erfolgt nicht in der NF-Stufe, sondern durch die Regelung der Heizspannung der Röhre der zweiten HF-Stufe mit dem Regler „Lautstärke“ (6) - damit kann die Stärke der HF-Spannung, die aufs Audion gelangt, reguliert werden. Die Demodulation erfolgt in der Audionstufe, die „Rückkopplung“ kann mit dem Regler (5) angepasst werden.
Das demodulierte Signal wird in zwei NF-Verstärkerstufen für Kopfhörerempfang verstärkt; beim Betrieb mit der Langdrahtantenne mit ihren höheren Signalpegeln wird automatisch die zweite NF-Stufe abgeschaltet.
Technisches Prinzip
Rückgekoppeltes Audion mit drei HF-Vorstufen und zwei NF-Stufen.
Röhrenbestückung
V1 (RE074n, 1. HF-Vorstufe); V2 (RE074n, 2. HF-Vorstufe); V3 (RE074n, 3. HF-Vorstufe); V4 (RE074n, Audionstufe); V5 (RE074n, 1. NF-Stufe); V6 (RE074n, 2. NF-Stufe).
Entwicklung
Der Lang- / Mittelwellenempfänger wurde von Telefunken Berlin 1930 entwickelt und ersetzte den E25 (Spez 7Bs); die Empfangsqualität dieses auch zur Peilung einsetzbaren Empfängers war besser, als alles Dagewesene.
Einsatz
Zunächst ersetzte der E31 in der Tragbar Schweren Funkstation 25 ab 1932/3 den Stationsempfänger E25, daneben wurden einige Empfängersätze zum Peileinsatz beschafft.
Für die Schweizer Armee wurden 1932/3 42 Geräte beschafft, im Zweiten Weltkrieg wurden diese vorwiegend noch im Abhorchdienst und zur Peilung eingesetzt und 1956 liquidiert.
Technische Unterlagen
- E31, Telefunken Spez 470 Bs, Werksanleitung, mit dem besten Dank an Anton Gämperle.