Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


de:cr-91

SE-405: Empfänger CR-91A

Empfänger CR-91A resp. R-320/FRC, militarisierte Version des AR-88; hergestellt von RCA.

Mit der Flugfunkstation SE-405, bestehend aus eineem Kurzwellen-Sender und -empfänger und zwei VHF-Sendern und -Empfängern kam auch der legendäre Empfänger RCA AR-88 zu einem „Gastauftritt“ in der Schweizer Armee, allerdings hier in der militärischen Version CR-91A.

Der CR-91A deckt im Gegensatz zu anderen Versionen des AR-88 die Langwelle in zwei Bereichen und die Kurzwelle in vier Bereichen unter Auslassung des Mittelwellenbandes ab.

SE-405: KW-Empfänger CR-91A

Technische Daten

Stromversorgung

  • Netzbetrieb: 100-117 / 117-135 / 135-165 / 190-230 V; 100 Watt
  • Akku / Batteriebetrieb: 6 V Heiz- und 250 - 300 Volt Anodenspannung, z. Besp. mit entsprechenden Heiz- und Anodenbatterien oder Zerhacker - Umformer MI-8319A

Dimensionen

  • 489 x 279 x 489 mm, 44.5 kg

Zubehör

  • Lautsprecher RCA MI-8303F oder Kopfhörer MI-5803-6
  • Zerhackerspeisegerät (Vibrator power pack) MI-8319A
  • untere Chassisabdeckung MI-17201 (bei Einsatz im Rack)

Bedienung

Der 41 kg schwere Empfänger hat mit den Handgriffen auf beiden Seiten der Frontplatte des Rackeinschubs ein eindeutig kommerzielles Aussehen; beim klassischen AR-88 ist die Frontplatte schwarz, bei der militärischen Variante CR-91 grau lackiert.

Auf der Frontplatte finden sich oben zwischen den beiden Zierleisten drei Anzeigeelemente; Im linken Sichtfenster dreht sich die Frequenzskala, in der Mitte die Skala der Bandspreizskala und rechts in den späteren Versionen des Empfängers das hintergrundbeleuchtete S-Meter. Links und rechts davon finden sich der Regler für Hochtonblende (H.F.TONE) und der NOISE LIMITER, der üblicherweise am rechten Anschlag steht.

In der Mitte liegt der Abstimmknopf, links davon der Antennentrimmer und rechts der BFO-Regler.
Zuunterst in der Reihe der Bedienelemente liegt ganz links der Hauptschalter, in der Stellung PHONE arbeitet der Empfänger im AM-Betrieb, in der Stellung BFO ist der Überlagerungsoszillator zum CW-Empfang aktiviert.
Unter dem Abstimmknopf liegt links der RF Gain-Regler (für die Hochfrequenzverstärkung), direkt darunter der Lautstärkeregler („AF Gain“), rechts davon der Regler für das Quarzfilter.
Rechts davon liegt der Schalter für die fünf ZF-Bandbreiten und in der rechten unteren Ecke der Schalter für manuelle (MAN) und automatische ([AVC) Regelung der Hochfrequenzverstärkung. Zwei Positionen aktivieren dazu den Noise Limiter.

Technisches Prinzip

Der Empfänger verfügt über einen abgestimmten Antennenkreis zur Antennenanpassung, nach zwei HF-Verstärkerstufen V1 & V2 (jeweils 6SG7) erfolgt in der Mischstufe V4 (6SA7) die Umsetzung auf die erste Zwischenfrequenz von 735 kHz. Der Oszillator V3 (6J5) schwingt 735 kHz oberhalb der Empfangsfrequenz, seine Anpdenspannung ist mit dem Stabilisator V13 stabilisiert, um eine gute Frequenzkonstanz zu erreichen.

Die ZF von 735 kHz wird in drei Stufen (V5 - V7, jeweils 6SG7) verstärkt, in der letzen Stufe wird auch das Signal des BFO (V12, 6J5) zum CW-Empfang zugemischtK; dann erfolgt die Demodulation in V8 (6H6). Auf das demosulierte NF-Signal wirkt der mit zwei Dioden ausgeführte Noise Limiter (V9, 6H6); das Signal gelangt auf die NF-Vor- (V10, 6SJ7) und -Endstufe (V11, 6V6).

Röhrenbestückung

V1 (6SG7, 1. HF-Vorstufe); V2 (6SG7, 2. HF-Vorstufe); V3 (6J5, Oszillator); V4 (6SA7, Mischstufe); V5 (6SG7, 1. ZF-Stufe); V6 (6SG7, 2. ZF-Stufe); V7 (6SG7, 3. ZF-Stufe); V8 (6H6, Diode zur Demodulation, AVC); V9 (6H6, Noise Limiter); V10 (6SJ7, NF-Vorstufe); V11 (6V6, NF-Endstufe); V12 (6J5, Telegraphieüberlagerer / BFO).
V14 (5Y3, Netzgleichrichter), V13 Stabilisator VR-150.

cave

Nach längerer Nutzungspause muss der Empfänger vorsichtig an einem Stelltransformator unter Spannung gesetzt werden, dass die Kondensatoren formiert werden können. Besonderes Augenmerk ist auf C119, 3000 pF, zwischen Anode der Endröhre 6V6 und Masse zu legen. Der Kondensator ist grosszügig zu ersetzen, bei Versagen kann der Ausgangstransformer zerstört werden.

Entwicklung

Von RCA wurde der Allwellenempfänger AR-88 noch in den Kriegsjahren entwickelt; in der Nachkriegszeit wurde der Empfänger aufgrund der Bedürfnisse des Flugfunks militarisiert und um zwei VLF-Bereiche (für Flugfunkbaken) erweitert, stattdessen musste auf den Mittelwellenbereich verzichtet werden.

Einsatz

In der Schweiz kam der CR-91 im Rahmen der Flugfunkstation SE-405 zum Einsatz, wo er im Kurzwellenzweig als Stationsempfänger diente.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/cr-91.txt · Zuletzt geändert: 2022/01/07 09:15 von 127.0.0.1