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de:c-3603

K+W C-3603 (C-36)

K+W C-3603; entwickelt von der Konstruktionswerkstätte Thun (K+W); hergestellt in Lizenz von F+W Emmen, DoFlug Altenrhein und Pilatus AG in Stans.

Die C-36 war eine Schweizer Eigenentwicklung der eidgen. Konstruktionswerkstätte Thun.

Als in den Jahren des 2. Weltkriegs die Beschaffung von Flugzeugen schwierig wurde, entschied man sich zu einer Eigenentwicklung eines zweisitzigen Fernaufklärers und Jagdbombers. Nach dem Absturz des ersten Prototypen wurde ein besser motorisierter C-3602 gebaut, die Version C-3603 konnte dann in Serie gefertigt werden. Die 144 C-3603 wurden als Kampfflugzeug und später als Schleppflugzeuge eingesetzt.

K+W C-3603

Technische Daten

  • Verwendung: Aufklärer, Erdkampfflugzeug; nach dem 2. Weltkrieg Schleppflugzeug
  • Besatzung: 1 Pilot, 1 Beobachter resp. Schleppmechaniker
  • Antrieb: Hispano-Suiza HS-51 Motor, 12 Zylinder 60° V-Motor gebaut von SLM Winterthur und Saurer Arbon, ein Dreiblatt - Propeller von Escher-Wyss
  • Bewaffnung: eine Flugzeug - Motorkanone 20 mm, zwei Flügel Mg, ein Doppel - Beobachter Mg
  • Funkanlage: Kurzwellen-Funkanlage FG X, LW-Peilsender S-011 zur Durchführung von Fremdpeilungen zur Standortbestimmung; später ersetzt durch das VHF-Funkgerät SE-015.

Stromversorgung

  • Versorgung der Funkanlage FG X vom Bordnetz mittels Umformer

Dimensionen

  • Spannweite 15.1 m, Länge 10.23 m, Höhe 3.29 m; Gewicht 2272 kg, Zuladung 1680 kg

Antenne

K+W C-3603

Flugzeug

Die C-36 ist ein Doppelsitzer - Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit einem geschlossenen Cockpit, angetrieben durch einen Hispano-Suiza HS-51 12 Zylinder - Reihenmotor mit 1000 PS; als maximale Geschwindigkeit wurden 476 km/h angegeben.

Entwicklung

K+W C-3603 Die C-36 (resp. Version C-3603) wurde um 1940 in der Konstruktionswerkstätte Thun entwickelt, als sich abzeichnete, dass von den kriegsführenden Nationen voraussichtlich kein Kauf von Kampfflugzeugen mehr möglich sein würde. Der erste Prototyp stürzte auf dem Überführungsflug von Thun nach Dübendorf ab, der zweite Prototyp C-3602 mit seinem stärkeren Hispano - Suiza Motor erwies auch als tauglich, von der noch etwas angepassten Version C-3603 wurde von F+W Emmen, DoFlug Altenrhein und SWS Schlieren insgesamt 144 Stück gebaut.

Eine kleine Anzahl von dreizehn Flugzeugen diente als C-3604 von 1947 - 1956 als Kampfflugzeug, dank dem leistungsstärkeren Saurer YS-2 Motor erreichte die Höchstgeschwindigkeit 560 km/h.

C-3605 ZielflugzeugZuletzt wurde mit der C-3605 eine weitere Variante hergestellt: Um 1970 wurde die Lycoming T-53 Turbine verfügbar, welche bei wesentlich niedrigerem Gewicht eine Leistung von 1000 PS erreichte. Da sich der Schwerpunkt des Flugzeugs veränderte, wurde die Nase um 1.8 m verlängert und einiges an Technik in den vorderen Rumpfteil verlagert. Um die Stabilität zu erhalten, wurde das Heck mit einem dritten Seitenleitwerk ergänzt. Als Schleppflugzeug blieben die 1 + 23 Maschinen von 1970 bis 1987 im Einsatz.

Einsatz

Das Flugzeug erwies sich bereits bei Indienststellung den zeitgenässischen deutschen Jagdflugzeugen Me 109 in punkto Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit deutlich unterlegen, allerdings konnten abgesehen vom „Kuhhandel“ um die zehn störungsanfälligen Me 109 G keine Flugzeuge mehr aus dem Ausland beschafft werden und man musste mit der C-3603 als Aufklärungs- und Erdkampfflugzeug vorliebnehmen. 1952 war der Einsatz als Kampfflugzeug abgeschlossen

1946 wurden zwanzig Flugzeuge zum Schleppflugzeuge für Zielübungen der Flab umgerüstet, 1953 wurden vierzig Flugzeuge mit einem moderneren Windensystem ausgerüstet. Eine C-3603 wurde als Schlepp - Leuchtflugzeug für Nachtschiessen der Flab umgerüstet, als Schleppflugzeuge für Zielübungen leisteten die C-3603 gute Dienste, bis sie wegen der inzwischen altersschwachen Motoren 1970 ausgemustert werden mussten. Sechzig Flugzeuge blieben als Reserve und wurden als Zielflugzeuge und Abwurfflugzeuge für Einsätze im Katastrophendienst ausgerüstet, bevor für diese Aufgaben Helikopter verfügbar wurden.

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Technische Unterlagen

Weitere Informationen

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