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de:bf_generation_iii

Generation III: 1968/84

Mit dem Rüstungsprogramm 1968/II wurde die Beschaffung von neuem technischen Gerät für das ORANGE - System des Botschaftsfunks zunächst für die Zentrale und zwölf Aussenstationen entschieden; mit dem Rüstungsprogramm 1971 wurden zusätzliche 23 Fernschreibstationen bestellt.

Die Stationen wurden für den Fernschreibbetrieb F6 mit dem leistungsstarken Siemens-Sender S654 ausgerüstet; die wichtigsten Stationen erhielten zwei Sender, die alternierend zum Einsatz kamen.

An Nebenstationen, den sogenannten Morsestationen, wurde die handelsübliche Drake-4 Line mit einem Linearverstärker eingesetzt und es wurde lediglich in Morsetelegraphie gearbeitet.

Technische Ausrüstung

F6-Station oder SE-450: in den bedeutenderen Stationen waren zwei Empfänger Collins 51J-4 (damit konnte Frequenz - Diversity - Empfang realisiert werden) und ein Empfänger Siemens E-401 vorhanden. E-629: Collins 51J-4

SE-450: Sender Siemens

  • Fernschreibmaterial
    • Siemens Fernschreiber Stg-100
    • Siemens Lochstreifensender T.send 61 (zwei Stk.)
    • Siemens druckender Empfangslocher T.loch 15b (zwei Stk.)
    • Gleichlauf - Zusatzgerät GZG von Siemens (2 Stk.)
    • Kanal- Synchronisiergerät K-Syn von Siemens
    • Streifen - Vergleichsgerät STREIKO von Albiswerk Zürich
    • Sende - Empfangs - Umschaltgerät SEU
    • Telegraphie - Tastgerät Siemens FSE30 (zwei Stk.)
    • Antennen - Schaltgerät ASE
  • zwei Kunstantennen BIRD
  • eine Elektro - Schalttafel ST
  • eine Generator - Schalttafel GST und ein Benzingenerator ONAN

in den Nebenstationen resp. Morsestationen

Einsatz

Mit dem Rüstungsprogramm 1968/II wurden zunächst die Zentrale und zwölf Aussenstationen beschafft; mit dem Rüstungsprogramm 1971 wurden zusätzliche 23 Fernschreibstationen bestellt; 1978 wurde dann entschieden, die Zahl der Stationen im Endausbau auf 21 F6-Stationen zu beschränken.

In der Mittellandzentrale waren sechs Sende-Empfangsplätze vorhanden, weitere sechs F6-Funkanlagen waren zum mobilen Einsatz in Berna 4×4 - Lastwagen eingebaut. Die Empfangsanlagen und Zentrale wurden in Murain bei Ersigen eingerichtet, die Sendestation in Kernenried war ab 1972 einsatzbereit und wurde von Murain fernbetrieben.

Mit den „F6 Stationen“ wurde im Verkehr mit den Hauptstationen definitiv auf Fernschreibverkehr gesetzt. Zum Einsatz kam ein FSK-Verfahren mit Zeitversatz als Mittel zur Fehlerkorrektur. Jede Meldung wurde mit einem gewissen Zeitabstand doppelt übermittelt und am Empfangsort auf Lochstreifen geschrieben. Die Lochstreifen der beiden Aussendungen wurden kann in einem Lochstreifen - Vergleichsgerät STREIKO zusammengeführt und verglichen und die Meldung bei identischem Inhalt ausgegeben. Bei zu hohen Differenzen wurde die Aussendung nochmals angefordert und dann nochmals verglichen und aus den vier Aussendungen ein „Mehrheitsentscheid“ gefällt - gelebte Demokratie im Botschaftsfunk…

Die erste „F6 Station“ wurde 1974 London eingesetzt; ab Ende der Sechzigerjahre wurde der Koreafunk mit der Schweizer Delegation an der innerkoreanischen Demarkationslinie in Panmunjom von der Mittellandzentrale Murain über die Botschaftsfunkstationen New Delhi, Bangkok und Tokyo abgewickelt.

Als Betriebsformation für die Zentrale wurde die Fk Kp 48 als Armee-Übermittlungsformation im Jahre 1978 gegründet und im Folgejahr die „Weisungen für den Betrieb des Botschaftsfunknetzes“ erarbeitet.

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Technische Unterlagen

Weitere Informationen

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