Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


de:bf_generation_ii

Generation II: 1958/74

Unter E. Beusch als „Chef Funkdienst“ der AUEM wurde ein Kurzwellenfunknetz aufgebaut, um für das Eidgenössische Politische Departement die Verbindung zu den Botschaften im Umland aufzubauen.

Dieses Funknetz unter der Bezeichnung ORANGE umfasste zunächst 11 Botschaftsfunkstationen in Europa und eine im nahen Osten und wurde auf weitere Standorte ausgebaut.

Die Zentralstation konnte in Aegerten bei Kernenried in der ehemaligen von der Flugplatz - Genossenschaft Bern übernommenen Peilstation eingerichtet werden.

Technische Ausrüstung

Hammarlund HQ-150 (Werksbild)

E-629: Collins 51J-4

Einsatz

Nach einer Standortbestimmung von EPD und Nachrichtensektion unter Stabschef der Abteilung für Übermittlungstruppen Maj i Gst Honegger wurde unter Ing Kurt Gerber eine Bestandesaufnahme vorgenommen und die notwendigen Kredite für Neuanschaffungen und Sanierung und Installation neuer Anlagen beantragt. Die technische Verantwortung sollte an die Abteilung für Übermittlungstruppen übergehen.

1957 wurde der erfahrene Funkeroffizier und Funkamateur dipl Ing Erwin Beusch als „Chef Funkdienst“ der AUEM mit der Umsetzung eines Kurzwellenfunknetzes beauftragt, um für das Eidg. Politische Departement die Kommunikation mit den wichtigsten diplomatischen Vertretungen sicherzustellen, das Eidg. Militärdepartement war ein Nebennutzer.

Zwischen 1959/64 wurde unter der Tarnbezeichnung ORANGE-Netz ein Netz von 27 resp. später 35 Kurzwellenfunkstationen geplant, aufgrund des Planungs- und Budgetierungsprozess in Reibungsproblemen an den Schnittstellen zwischen EPD und AUEM zog sich die Umsetzung in die Länge.

Ab 1957 wurden auf der Verbindung Bern - Paris Versuche mit Funkfernschreiben unter Einsatz des ETK-Funkfernschreibers und des TC53-Chiffriergeräts unternommen, die aufgrund von Übermittlungsfehlern nicht überzeugen konnten, der Einsatz des hochmodernen im Synchronbetrieb arbeitenden KFF58 wurde als zu kostspielig zurückgestellt.

Ab 1961 wurden Versuche mit Funkfernschreiben unternommen, zum Einsatz kamen entsprechend angepasste Sender von Brown Boveri und der Nachrichtenempfänger E-629 (51J4) von Collins. Da im Botschaftsfunk mit einem Simplex-System gearbeitet wurde, konnten TOR-Funkfernschreibverfahren nicht zum Einsatz kommen. Man behalf sich mit einem FSK-F6-Betrieb mit Zeitdiversity. Die gleiche Meldung wurde zweimal zeitversetzt übermittelt und zwei Empfangslochstreifen generiert, mit einem Lochstreifenvergleichsgerät wurden die Meldungen dann abgeglichen und bei Unklarheiten noch eine weitere Ausstrahlung derselben Meldung veranlasst. Mit den insgesamt vier Lochstreifen konnte dann nach Mehrheitsentscheid der definitive Inhalt generiert werden. Auf der technisch anspruchsvollen Strecke Bern - Teheran wurde dieses Verfahren 1964 mit gutem Ergebnis getestet.

Aufgrund einer Diskrepanz, das Eidg. Politische Departement wollte bei der technisch einfacheren Handtastung bleiben, die Nachrichtensektion setzte darauf, die Militärattachés mit Funkfernschreibstationen auszurüsten, kam es zu längeren Querelen in der Beschaffung, so dass zunächst anstelle von 35 nur 12 Aussenstationen zugestanden wurden. 1969 revidierte das EPD seinen Entscheid und erweiterte den Planungshorizont von 35 auf 45 - 50 Stationen, die zu beschaffen seien.

Keine Bilder gefunden.

Technische Unterlagen

Weitere Informationen

de/bf_generation_ii.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/11 07:23 von 127.0.0.1