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Empfänger BC-603
Empfänger BC-603, Empfänger der VHF-Sprechfunkstation FIX, SE-408; hergestellt von div. U.S.-Herstellern.
Die in der Schweiz zum Einsatz kommende Version BC-603 des Empfängers stammt aus französischer Lizenzproduktion und verfügt über eine französische Frontplattenbeschriftung.
Technische Daten
- Frequenzbereich: 20 - 27,9 MHz, 10 Fixkanäle, zusätzlich durchstimmbar
Stromversorgung
- Akku / Batteriebetrieb: ab Fahrzeugbatterie 12 V, Erzeugung der Anodenspannungen mittels Dynamotor, einem rotierenden Umformer DM-34 (für 12 V - Betrieb). Alternativ kann ein Dynamotor DM-36 für 24 V- Betrieb eingesetzt werden, die entsprechende Betriebsspannung ist ohne Ausbau des Umformers im runden Sichtfenster ablesbar.
- Benzingenerator: ein Aggregat „Homelite“ mit einem Zweitaktmotor (mit Benzin- / Ölgemisch zu betreiben) kann zum Nachladen der Pufferbatterien eingesetzt werden.
Dimensionen
- BC-603: 171 x 292 x 287 mm; 15,9 kg
Zubehör
- Standardkopfhörer HS-30, HS-18 oder HS-23
- Als Standardantenne wird eine aus drei Elementen bestehende 2,7 m - Rutenantenne am Fahrzeug eingesetzt. (Mastbasis MP-48-A, Antennenstäbe („mast segments“) MS-51, MS-52 und MS-53).
Bedienung
Der Empfänger der Funkstation SE-408 resp. SCR-508 verfügt über einen metallenen Schutzrahmen, welcher die Frontplattenelemente schützt, die Frontplatte wird in drei Bereiche unterteilt.
Der Empfänger verfügt über einen grossen eingebauten abschaltbaren Lautsprecher, der Knopf VOLUME fast genau in der Mitte der Frontplatte regelt die Lautstärke.
Im mittleren Frontplattenbereich findet sich über dem Lautstärkeregler die Betriebskontrollampe, darunter die Frequenzskala und die Schalter TUNE - OPERATE und der Betriebsschalter ON - OFF REC (M(arche) - A(rret)).
Die zehn Kanaltasten im rechten Bedienfeld dienen zum Anwählen der Arbeitsfrequenzen, durch einen Tastendruck auf den kleinen Knopf PUSH to TUNE (ACCORD MANUEL) im linken Bedienbereich kann der Empfänger mit dem Rändelrad unter den Stationstasten auch durchgehend abgestimmt werden.
Die untersten Schalter schalten geben nur das Signal der Bordverständigungsanlage oder auch zusätzlich das Empfangssignal auf den Audioausgang und aktivieren die Rauschsperre SQUELCH / SILENCIEUX.
Im linken Bedienfeld befinden sich die Sicherungen, der Schalter für den Lautsprecher; darunter die Drucktaste, die zur maniellen Abstimmung gedrückt werden muss. Zuunterst finden sich die (Hilfs-)Antennen- und Erdanschlüsse, die Squelch-Ansprechschwelle wird mit dem SENSITIVITY-Drehregler eingestellt.
Nach Anlegen der Spannung wird der Empfänger mit dem Schalter REC > ON eingeschaltet und der Dynamotor sollte hörbar anlaufen. Mit SPEAKER OFF > ON wird der Lautsprecher eingeschaltet, der SQUELCH > OFF abgeschaltet. Mit dem VOLUME Regler wird die Lautstärke aufgedreht, bis ein Rauschen hörbar wird, die CALL SIGNAL Lampe leuchtet und signalisiert, dass der Squelch nicht aktiviert ist.
Mit gedrückter PUSH TO TUNE - Taste kann der Empfänger nun auf ein Signal auf einer bekannten Frequenz abgestimmt werden, mit einem isolierten Schraubenzieher kann durch eine Öffnung auf der linken Seite des Empfängers die Antennenabstimmung auf Signalmaximum eingestellt werden.
Um die Frequenztasten zu programmieren, ist ein Sender oder Messsender mit bekannter Frequenz notwendig. Durch teilweises Eindrücken einer Frequenztaste werden alle Tasten ausgelöst. Der PUSH TO TUNE-Knopf wird eingedrückt und der Empfänger auf die obere Eckfrequenz abgestimmt, bis die Linie mit der Bezeichnung LOCK an der Ablesemarke erscheint. In das Loch oberhalb der Frequenztasten wird ein Schraubenzieher eingeführt und die Blockierschraube nach links gedreht, bis sie etwas fasst, danach eine halbe Umdrehung nach rechts. Dann wird der Lautsprecher eingeschaltet und die Lautstärke aufgedreht, der TUNE-OPERATE Schalter in Position TUNE.
Nun wird die erste zu belegende Frequenztaste gedrückt, am besten beginnt man bei der Belegung der Frequenztasten bei der niedrigsten Frequenz. Mit gedrückter PUSH TO TUNE-Taste wird der Empfänger nun auf die erste Frequenz abgestimmt, bei korrekter Abstimmung wird ein Überlagerungston hörbar, der auf Zero Beat abgestimmt wird. Das richtige Maximum ist abgestimmt, wenn die Skalenmarke bei der korrekten Frequenz steht. Steht eine andere Frequenz im Skalenfenster, hat man versehentlich auf eine Harmonische abgestimmt. Nun wird die entsprechende Frequenztaste langsam und vorsichtig eingedrückt, die PUSH TO TUNE Taste wird nun langsam losgelassen und vorsichtig auf Zero Beat nachgeregelt. Die Frequenztaste wird nun mehrfach eingedrückt und die optimale Abstimmung kontrolliert, wenn sie stimmt, wird mit einem Druck auf eine benachbarte Frequenztaste die soeben programmierte vorsichtig ausgelöst.
Der Vorgang wird nun für die weiteren Frequenztasten wiederholt und jeweils bei abgeschlossener Programmierung die Taste vorsichtig durch Druck auf die benachbarte Frequenztaste ausgelöst. Zuletzt wird die Abstimmung wieder in die LOCK-Position gedreht und die Blockierschraube im Loch oberhalb der Frequenztasten vorsichtig angezogen. Der TUNE-OPERATE wird nun in die Position OPERATE gebracht und der Empfänger ist betriebsbereit.
Wenn die Rauschsperre SQUELCH eingeschaltet ist, wird mit dem SENSITIVITY Regler die Ansprechsschwelle so eingestellt, das das Rauschen gerade verschwindet und die CALL SIGNAL Lampe erlischt, jedes stärkere Signal sollte nun die Rauschsperre öffnen und die Signallampe zum Erleuchten bringen.
Technisches Prinzip
Empfänger BC-603: Das Antennensignal wird zunächst verstärkt (V1, 6AC7) und mit dem Signal des HF-Oszillators (V3, 6J5) in der Mischstufe (V2, 6AC7) auf die Zwischenfrequenz von 2,65 MHz umgesetzt. Die ZF wird in zwei ZF-Verstärkerstufen (V4 und V5, jeweils 12SG7) verstärkt und durchläuft eine Begrenzerstufe (V6, 6AC7). Die Demodulation erfolgt in der Diskriminatorstufe (V7, 6H6), das NF-Signal wird in der NF-Vorstufenröhre (V10, 6SL7GT), die auch als ZF-Oszillator wirkt) verstärkt und der NF-Endstufe (V8, 6V6GT) zugeführt. Als AVC und Squelch dient die Röhre V9 (6SL7GT).
Röhrenbestückung
Empfänger BC-603: V1 (6AC7, HF Verstärker); V2 (6AC7, (Mischstufe); V3 (6J5, HF-Oszillator); V4 und V5 (12SG7, erste und zweite ZF-Verstärkerstufe); V6 (6AC7, Limiter); V7 (6H6, Diskriminator); V8 (6V6GT, NF Endstufe); V9 (6SL7GT, AVC, Squelch); V10 (6SL7GT, NF-Vorstufe und ZF-Oszillator); Dynamotor DM-34.
Entwicklung
In einer gemeinsamen Entwicklung brachte die Link Radio Corporation unterstützt durch Western Electric und Bell Laboratories mit dem SCR-508 1940/41 ein frequenzmoduliertes VHF-Sprechfunkgerät zur Produktionsreife, welches dank dem Einsatz der Frequenzmodulation weniger anfällig auf Störungen durch Zündfunken war und bald zum Standardfunkgerät der amerikanischen Panzerfahrzeuge wurde. Mit einem veränderten Frequenzbereich wurde das Gerät als SCR-608 1943/44 auf die Bedürfnisse der Artillerie angepasst.