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SE-300: Fahrbare Leichte Funkstation 40
Fahrbar Leichte Funkstation 40, FL40; hergestellt von Zellweger, Uster.
Entsprechend dem Konzept der Zwanziger- / Dreissigerjahre wurde 1938 als Ersatz für die nicht mehr zeitgemässe noch im Langwellenbereich sendenden Funkstation F.L. eine neue „Fahrbar Leichte“ Funkstation ausgeschrieben, welche wie die Vorgänger auf einachsigen Protzfahrzeugen augebaut werden sollte.
Die verschiedenen von Zellweger AG, Uster, entwickelten Geräte der FL40 kamen somit zum mobilen Betrieb in einem Protzfahrzeug, dem sogenannten „Gmüeswägeli“, zum Einsatz. Alternativ konnten sie als TS40 (Tragbar Schwere Funkstation 40) ausgebaut in Festungen oder Kommandoposten oder echt mobil im Gebirge zum Einsatz kommen.
Die gesamte Funkstation Fl40 ist in zwei Einachsanhängern untergebracht, im Apparateanhänger mit angebauter Teleskopantenne, Sender und Empfänger und im Maschinenanhänger ein Benzin- und Elektromotor mit dem zur Erzeugung der notwendigen (Anoden-)spannungen notwendigen Generator und weiterem Antennenmaterial.
Technische Daten
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- Sender S-300
- Frequenzbereich: 190 - 715 kHz; 1,5 - 4,5 MHz
Stromversorgung
- Benzingenerator oder Elektromotor (220 / 380 V) zum Antrieb eines 50 V / 150 Hz Drehstrom-Generators.
Die Speisung erfolgt über einen Benzinmotor oder einen netzbetriebenen Elektromotor, welche beide an einen Generator angekuppelt werden können, welcher eine 50 V 150 Hz Drehstromspannung bereitstellt. Der Gleichrichter wandelt in die benötigten Anodenspannungen von 1250 und 300 V für den Sender resp. über einen Trockengleichrichter in die Empfängeranodenspannung von 120 V sowie 6 V Heizspannung und Akku - Ladespannung um.
Ein Wechselrichter dient zum Betrieb des Empfängers E41 bei ausgeschaltetem Generator an der Sendestelle resp. beim Fernbetrieb, die notwendige Anodenspannung von 120 V wird von einem angeschlossenen 6 V - Akkumulator bereitgestellt.
Dimensionen
Zubehör
- Antenne für Langwelle: Langdrahtantenne 50 m zwischen zwei 10 m Steckmasten
- Antenne für Kurzwelle: 10 m Steckmastantenne oder Langdrahtantenne 8 m zwischen zwei 10 m Steckmasten.
- Fernbetriebsgerät FBG FL
Bedienung
Hier eine Übersicht über das Stationsmaterial der Fahrbar Leichten Funkstation 40.
Technisches Prinzip
Der Stationsempfänger E41 ist ein auf Frequenzen unter 12 MHz als Einfachsuper und darüber als Doppelsuper geschalteter mit Batterieröhren bestückter Allwellenempfänger, der Frequenzwechsel erfolgt ähnlich wie beim HRO durch den Wechsel von Steckspulensätzen.
Der Sender S-300 ist in einer noch „trag-baren“ Metallkiste mit seitlichen Klappen zum Lufteinlass und für die Antennenanschlüsse untergebracht.
Der Sender deckt die Langwellenbereiche 190-242 / 242-400 / 400-715 kHz und die Kurzwellenbereiche 1500-2300 / 2300-3300 / 3300-4500 kHz ab, ein Eichquarz erlaubt es, den Sender auf 4000 kHz zu eichen.
Röhrenbestückung
Entwicklung
Mit dem Ziel der Beschaffung einer kleineren mobilen Funkstation als Ersatz für die Fahrbar Leichte Funkstation 19 wurde 1938 eine „fahrbar leichte“ Funkstation zur Beschaffung ausgeschrieben. Neben Vorschlägen der C. Lorenz AG und von Telefunken Zürich AG reichte auch Zellweger, Uster, einen Vorschlag einer Funkstation, entsprechend dem Pflichtenheft noch in einem Protzfahrzeug untergebracht, ein, welche auf sehr gutes Echo stiess und in einer Parforceleistung bereits 1940/1 in einer ersten Serie zur Truppe kam.
Die neuentwickelten Empfänger und Sender wurden nicht nur als FL40 („sog. Gmüeswägeli“) eingesetzt, sondern elektronisch identisch aber in Kisten verpackt auch als TS40 („Tragbar Schwer“), als Ablösung der Kurz- Lang- Station Telefunken als KL43 (G-Station) und der Empfänger „Uster“ / E41 als Standard - Empfänger in den Grossstationen bis zu dessen Ablösung durch den E-627.
Von der Fahrbar Leichten Funkstation wurden 98 Stationen bestellt, im Jahre 1942 wurde die Station mit steilstrahlendem Antennenmaterial (einer L- und T-Antenne) ausgerüstet. Die Station wurde 1961 durch die SSB-Station SE-222 abgelöst und das Stationsmaterial 1971/72 liquidiert.
Einsatz
Die Stationen FL 40 wurden zum Kommandofunk in den Funkerkompanien der grossen Verbände bis 1958 eingesetzt. Später kamen sie noch beim EVU zur vormilitärischen Ausbildung zum Einsatz und wurden 1971/72 liquidiert.