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Brown Boveri Cie.

Von der Abteilung für Hochfrequenztechnologie der Brown Boveri Cie. wurden einige militärische Übermittlungsgeräte vom Kurzwellen- bis in den SHF-Bereich der Richtstrahltruppen hinein entwickelt; ein letzter technologischer Schritt war die Entwicklung des Bündelfunkgeräts SE-225 mit integrierter Sprachverschlüsselung durch das Konsortium abz aus Autophon, BBC und Zellweger.

Firmengeschichte

Die beiden Ingenieure, Charles Brown, zuvor Leiter der technischen Abteilung der Maschinenfabrik Oerlikon und Walter Boveri, Leiter der dortigen Montageabteilung, gründeten 1891 die Brown, Boveri und Cie. als Gesellschaft zur Fabrikation elektrischer Maschinen in Baden und erwarben sich rasch einen guten Ruf als Hersteller von Generatoren und Später Turbinen und ganzer elektrischer Ausrüstung von Kraftwerken.

Neben den Generatoren kamen bald Transformatoren und elektrische Ausrüstungen von Lokomotiven und Eisenbahnanlagen dazu; zu Beginn des 20. Jhdt. war BBC ein florierendes Exportunternehmen.

1930 wurde Walter Boveri jr., der nach dem Tod des Vaters und Firmengründers Brown Boveri hatte verlassen müssen, wieder in den Verwaltungsrat gewählt; in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise hatte die Firma mit Einbrüchen im Exportgeschäft zu kämpfen und Teile der Belegschaft mussten entlassen werden.

Unter Theodor Boveri, dem Bruder von Walter Boveri jr. entschied man sich 1937 zur Diversifikation und zum Einstieg in die Hochfrequenztechnik, zumal sich mit der Absicht der PTT zur Errichtung eines Kurzwellensendezentrums in Schwarzenburg ein Geschäftsfeld abzeichnete. Zunächst lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung konventioneller Kurzwellentechnik, schon früh stieg BBC in die VHF-, Mikrowellen- und Richtstrahltechnik ein und produzierte Senderöhren bis in den UKW- und UHF/SHF-Bereich.

Wasserwarnstation SE-221Militärisch eingesetzte Geräte waren die Kurzwellenstation SE-212 (TL-BBC), der Langwellen-Peilsender S-011 für Fremdpeilungen der Luftwaffe, die „Tragbar leichte Dezimeterstation“ SE-213 (TLD) als frühe Richtstrahlstation mit den in den Kriegsjahren eigens bei BBC nachgefertigten Röhren, die frühe VHF-FM-Station SE-202 (SEF) im Panzerjäger G13, die Wasserwarnstationen SE-223 und SE-221 und die schwere Richtstrahlstation UKR.

Später engagierte sich die BBC im Projekt „Peter“ in der Entwicklung eines Truppenfunkgerätes mit integrierter Sprachverschlüsselung und automatischer Kanalwahl in Bündelfunktechnik. Aufgrund des technologischen Fortschritts wurde das Projekt gestoppt, neu aufgegleist und das SE-225 im Konsortium abz (Autophon - Brown Boveri - Zellweger nach langer Entwicklungszeit fertiggestellt - wiederum überholten die Bedürfnisse der Truppe die Entwicklungsarbeiten und man griff auf amerikanische Surplusgeräte zurück; vom endlich fertiggestellten SE-225 wurden dann nur vergleichsweise geringe Stückzahlen geordert.

Auf den 1.1.1988 trat die Fusion mit der schwedischen ASEA zur ABB in Kraft, der grosse Konzern wurde später wieder zerschlagen, die Senderöhren- und Grosssenderproduktion ging an Thomson-CSF über und die Sprechfunktechnologie an die ascom.

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